Mittwoch, 28. Januar 2015

Wirkungskanal der EZB-QE-Politik

Wenn die Wirtschaft an die Nullzins-Grenze (zero lower bound) gerät, verliert die konventionelle Geldpolitik an Zugkraft. Die beste Hebelwirkung lässt sich i.d.R. mit der Fiskalpolitik erzielen.

Da die EU-Entscheidungsträger den Einsatz von Konjunkturprogrammen aus ideologischen Gründen ablehnen, greifen moderne Notenbanken als lender of last resort auf unkonventionelle Massnahmen wie die QE-Politik. Ziel ist, auf die Erwartungen Einfluss zu nehmen.

Die Notenbank verkauft daher kurzfristige Papier und kauft damit langfristige Wertschriften. Durch die Verengung der Zinsspanne (spread) sollen Investoren zu risikofreudigen Entscheidungen animiert werden.

Die unkonventionelle Geldpolitik strebt also mit der Stimulierung der Nachfrage nach Kapital, eine konjunkturelle Wende herbeizuführen.

Hier ist eine interessante Abbildung für den Transmissionsmechanismus der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing), die Analysten von Morgan Stanley gestern im Rahmen einer Präsentation lieferten.



Transmissionsmechanismus der QE-Politik der EZB, Graph: Morgan Stanley

Der geldpolitische Transmissionsmechanismus der EZB erfolgt also via Aktienmarkt und den Wechselkurs.


Inflationserwartungen in der Eurozone, gemessen an Breakeven-Sätze, Graph: Morgan Stanley


Wie lange hält die EZB-QE an? Bis wir eine nachhaltige Anpassung auf dem Weg in Richtung Inflation (Zielwert der EZB = 2% auf mittlere Sicht) sehen.

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