Wenn die Wirtschaft an die
Nullzins-Grenze (zero lower bound)
gerät, verliert die konventionelle Geldpolitik an Zugkraft. Die beste
Hebelwirkung lässt sich i.d.R. mit der Fiskalpolitik erzielen.
Da die EU-Entscheidungsträger den
Einsatz von Konjunkturprogrammen aus ideologischen Gründen ablehnen, greifen
moderne Notenbanken als lender of last resort auf unkonventionelle Massnahmen
wie die QE-Politik. Ziel ist, auf die Erwartungen Einfluss zu nehmen.
Die Notenbank verkauft daher kurzfristige Papier und kauft damit langfristige Wertschriften. Durch die
Verengung der Zinsspanne (spread)
sollen Investoren zu risikofreudigen Entscheidungen animiert werden.
Die unkonventionelle Geldpolitik
strebt also mit der Stimulierung der Nachfrage nach Kapital, eine konjunkturelle
Wende herbeizuführen.
Hier ist eine interessante
Abbildung für den Transmissionsmechanismus der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (QE:
quantitative easing), die Analysten von Morgan Stanley gestern im Rahmen einer
Präsentation lieferten.
Transmissionsmechanismus der
QE-Politik der EZB, Graph: Morgan
Stanley
Der geldpolitische Transmissionsmechanismus der EZB erfolgt also via Aktienmarkt und den
Wechselkurs.
Inflationserwartungen in der Eurozone,
gemessen an Breakeven-Sätze, Graph:
Morgan Stanley
Wie lange hält die EZB-QE an? Bis
wir eine nachhaltige Anpassung auf dem Weg in Richtung Inflation (Zielwert der
EZB = 2% auf mittlere Sicht) sehen.
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