Das gestern vorgelegte FOMC statement beinhaltet keine neuen Hinweise darauf, dass
die Fed von dem Ausblick, den der geldpolitische Ausschuss im Dezember 2014 abgab,
abweichen würde.
Die Fed vertritt die Ansicht,
dass der Arbeitsmarkt sich weiter erholt und sieht keine Warnsignale in den
aktuellen Daten, was die Inflation betrifft. Marktbasierte Messwerte in Bezug
auf den Inflationsausgleich (inflation
compentation) haben sich in den vergangenen Monaten wesentlich
zurückgebildet. Und umfragebasierte Messwerte für längerfristige
Inflationserwartungen (inflation
expectation) bleiben stabil, so die Fed.
Die Fed richtet das Augenmerk
nicht auf die allgemeine Inflation (headline
inflation), sondern auf die Kerninflation (core inflation) und die Erwartungen im Markt.
Bemerkenswert ist jedoch, dass Janet Yellen, Fed-Chefin die
Inflationserwartungen, die auf den Markt basieren, nicht als Erwartungen (expectations), sondern als Ausgleich (compensation) betrachtet, wie Tim Duy in seinem Blog hervorhebt.
Der Abstand zwischen den Renditen
der Nominal-Bonds (10 Jahre) und den Renditen der TIPS (inflationsgeschützte Bonds)
hat sich verkleinert. Das ist inflation
compensation, sagt Yellen. 5y5y forwards sind ebenfalls rückläufig: Das
könnte laut Yellen eine Änderung in den Inflationserwartungen widerspiegeln.
Es könnte aber auch darauf
hindeuten, dass die Inflationsrisiken anders beurteilt werden. Die Risikoprämie (risk premium), die notwendig ist, um die Inflation auszugleichen,
mag gesunken sein, so Yellen weiter, falls die Wahrscheinlichkeit für eine hohe
Inflation zurückgefallen ist.
Es kann auch Liquiditätseffekte
in den Märkten reflektieren. Zum Beispiel ist es manchmal der Fall, dass sich
der Fokus, wenn es zu einer Flucht in die Sicherheit kommt, auf Nominal-Bonds
(US-Staatsanleihen) richtet und dadurch den Risikoaufschlag (spread) weiter nach unten drücken kann,
erklärt Yellen.
Interessant ist, dass die Fed uns
sagen will, dass die TIPS nicht einen Messwert für reine Inflationserwartungen
liefern. Yellen scheint sich davon, was die Gestaltung Geldpolitik betrifft, nicht
beeindrucken lassen zu wollen.
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