Thomas Pikettys Buch “Capital in the Twenty First Century” ist in aller Munde.
Der französische Ökonom, der in
seinem Werk die wachsende Ungleichheit in den letzten Jahrzehnten dokumentiert,
hat zugleich eine alte Debatte über die Einkommensumverteilung auf das
Wirtschaftswachstum wieder entfacht.
Bis vor kurzem glaubten die
meisten Ökonomen, dass es einen Kompromiss (trade
off) zwischen Gleichheit und Effizienz gibt, und dass die
Einkommensumverteilung das Wirtschaftswachstum senken würde.
Mark Thoma deutet in einem lesenswerten Artikel („Why income redistribution doesn’t hurt growth“) in CBS money watch auf eine neue Studie (“Redistribution, Inequality and Growth”) via IWF hin, wo die Autoren erklären, dass es Gründe gibt, zu glauben, dass die Einkommensumverteilung das Wirtschaftswachstum in einigen Fällen verbessert.
Man denke an Cash-Transfers mit
dem Ziel, die Menschen in den Entwicklungsländern zu ermutigen, die Grundschulen
zu besuchen. Die Einkommensumverteilung kann in Theorie sowohl positive als
auch negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum entfalten. Es sei
letztlich eine empirische Frage.
Die Umverteilung scheine i.d.R.
gutartig in Bezug auf die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum zu sein. Nur
in extremen Fällen gebe es Hinweise, dass es direkt negativ auf das Wachstum
wirken kann, unterstreichen die Autoren weiter.
Die Quintessenz ist, dass die
kombinierten direkten und indirekten Effekte der Einkommensumverteilung im
Durchschnitt wachstumsfördernd sind, einschliesslich der Wachstumseffekte, die
die Ungleichheit verringern.
Thoma hält als Fazit fest, dass die Volkswirtschaftslehre nichts darüber
aussagt, wie die Einkommensumverteilung sein soll. Dazu gehört ein Werturteil und
Einzelpersonen unterscheiden sich in diesem Punkt, was fair und gerecht ist.
Aber die Volkswirtschaftslehre
kann uns etwas über die Konsequenzen der Umverteilung sagen und der beste
Beweis zeigt, dass eine mässige Umverteilung, wenn überhaupt, das Wachstum
verbessert.
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