Es gibt drei Dinge, die wir über
die von Menschen verursachte globale Erwärmung wissen sollten, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten
Kolumne („Interest, Ideology and Climate“)
am Montag in NYTimes.
(1Die Folgen werden schrecklich
sein, wenn wir nicht schnell Massnahmen zur Begrenzung von CO2-Emissionen
treffen. (2In rein wirtschaftlicher Hinsicht sollten die erforderlichen
Massnahmen nicht so schwer zu ergreifen sein: Emissionskontrollen, wenn sie
richtig gemacht werden, würden vielleicht das Wirtschaftswachstum etwas verlangsamen,
aber nicht viel. (3die politische Aktion ist dennoch sehr schwierig, erklärt
Krugman.
Warum ist es aber so schwer, zu
handeln? Hat es mit der Macht der eigennützigen Interessen zu tun? Krugman
sagt, dass er sich mit der Frage seit langem beschäftige und zu einem
überraschenden Schluss gekommen sei: Es geht im Wesentlichen nicht um
eigennützige Interessen. Was rationale Massnahmen in Sachen Klimaschutz
erschwere, sei etwas anderes: Eine giftige Mischung aus Ideologie und
Anti-Intellektualismus.
Bevor Krugman diesen Aspekt
weiter erläutert, erinnert er in Bezug auf die ökonomischen Aspekte, dass selbst halbwegs seriöse
Studien über die wirtschaftlichen Auswirkungen der CO2-Reduzierung auf mässige
Kosten hindeuten.
Würde aber der Umweltschutz nicht
Kosten unter Umständen für andere Sektoren und Regionen verursachen? Ja, aber
nicht so viel, wie man denke, legt Krugman dar. Warum gibt es aber einen solch
intensiven Widerstand gegen die Klimapolitik?
Beschäftigung im Kohlebergbau
(USA), Graph: Prof. Paul Krugman
Man denke über die globale
Erwärmung nach, aus Sicht von jemandem, der Ayn Rand ernst nimmt, daran glaubend, dass die ungehinderte
Ausübung von Eigeninteressen immer gut sei, und der Staat immer das Problem,
nie die Lösung sei.
Hinzu kommt, dass einige
Wissenschaftler erklären, dass die uneingeschränkte Verfolgung des
Eigeninteresses die Welt zertöre und dass staatliche Interventionen die einzige
Antwort sei. Das ist laut Krugman eine direkte Kampfansage an die libertäre
Weltsicht.
Und die natürliche Reaktion ist
Verweigerung – eine wütende Ablehnung. Man möchte bitte die Debatte über die
Klimapolitik genau verfolgen: Man wird von der Gehässigkeit und der schieren
Wut der Leugner erschlagen, so der am Graduierten-Zentrum der City University of New York (CUNY)
lehrende Wirtschaftsprofessor.
Die Tatsache, dass die Sorgen
über Umwelt auf wissenschaftlichem Konsens beruht, macht die Dinge noch
schlimmer. Rechtsaussen-Politiker mochten Wissenschaftler nie. Oder sie
vertrauten ihnen niemals.
Das wahre Hindernis ist also, als
wir versuchen, der globalen Erwärmung zu trotzen, ökonomische Ideologie,
verstärkt durch die Feindseligkeit gegenüber Wissenschaft. In gewisser Weise
macht es die Aufgabe leichter: Wir müssen in der Tat die Menschen nicht
zwingen, grosse monetäre Verluste hinzunehmen. Aber wir müssen Hochmut und sture
Ignoranz überwinden, was schwer zu überwinden ist, hält Krugman als Fazit fest.
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