Mittwoch, 26. November 2014

US-Wirtschaftswachstum und Produktionslücke

Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal 2014 mit einer auf das Jahr hochgerechnete Rate von 3,9% zu. Erwartet worden war ein Wachstum von 3,5%. Die privaten Konsumausgaben sind um 2,2% gestiegen. Der private Verbrauch macht in den USA rund 70% der Wirtschaftsleistung aus.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die NY Fed gestützt auf die jüngsten Daten ankündigt, dass der Schuldenabbau-Prozess (deleveraging) zu Ende gegangen ist, wie Calculated Risk meldet.

Insgesamt bleibt die Verschuldung der privaten Haushalte 7,6% unter dem Höchststand von 2008 im dritten Quartal mit 12‘680 Mrd. USD.

Interessant ist auch die Frage, die Menzie Chinn in seinem Blog aufwirft: Wenn die Wirtschaft nahe Potenzial produziert, warum ist die Inflation so niedrig?

Nach Angaben des CBO (Behörde des US-Kongresses) legt das (mittels einer Produktionsfunktion) geschätzte Potenzial nahe, dass die Produktionslücke (output gap) in den USA zur Zeit minus 3,5% (logarithmisch) beträgt.

Es gibt aber auch andere Schätzmethoden wie z.B. Hodrick-Prescott-Filter und multivariater Filter.



US-Produktionslücke (output gap), Graph: Prof. Menzie Chinn in: Econbrowser

Die Produktionslücke gibt die Differenz zwischen dem aktuellen und dem potentialen BIP an

Die verschiedenen Schätzungen reflektieren die unterschiedlichen Ansätze zur Berechnung des Produktionspotenzials. Der Produktionsfunktionsansatz berücksichtigt z.B. die Arbeitsmarktsituation und den Kapitalstock der Volkswirtschaft, wie die SNB erklärt.

Die Bestimmungsfaktoren des Potenzialwachstums sind (a) das Arbeitsangebot, (b) die Produktivität und (c) der Kapitaleinsatz.

Nach der um Erwartungen erweiterte Phillips Kurve Methode kommt Prof. Chinn sogar auf eine Produktionslücke von minus 6%.



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