Die folgende bemerkenswerte
Abbildung zeigt, warum in der Euro-Zone eine Deflationsfalle (deflationary trap) à la Japan droht.
Und warum die EZB eine Niedrigzinspolitik verfolgen muss.
Wird die Ziel-Inflationsrate der
EZB unterlaufen, hat die EZB keine andere Wahl als die Geldpolitik zu lockern.
Entwicklung der Lohnsstückkosten
und der Preise (gemessen am BIP Deflator) in Deutschland, Graph: Prof. Heiner Flassbeck
Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker deuten auf die Korrelation zwischen den Lohnstückkosten (unit labour costs) und der Inflation
(gemessen am BIP Deflator) hin, welche 1 beträgt.
Korrelation bedeutet natürlich
nicht Kausalität. Aber es lohnt sich die Beziehung zwischen Löhne-Preise auch auf
kurze Sicht im Auge zu behalten.
In der folgenden Abbildung ist
deutlich zu sehen, wie Frankreich sich an die Regeln der EWU gehalten hat und das
in den Medien oft auftretende French-Bashing daher absurd ist.
Frankreich hält sich an die
Ziel-Inflationsrate der EZB, Graph:
Prof. Heiner Flassbeck
Interessant ist in diesem
Zusammenhang, festzuhalten, dass es einen anhaltenden Abwärtstrend des Anteils
des Faktors Arbeit am Nationaleinkommen gibt, wie Charles Goodhart in einem lesenswerten Artikel in voxeu darauf
hinweist.
Diese Entwicklung dämpft die
Nachfrage und die Inflation, weshalb eine immer expansivere Geldpolitik
erforderlich wird. Weitere Folgen sind wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft
und Verzerrungen am Finanzmarkt.
Es ist daher bizarr, wenn die
Anhänger der herrschenden Lehre über die Niedrigzinsen klagen und die
Interessen der (in Not gebrachten) Sparer vertreten wollen, während sie
gleichzeitig Strukturreformen (was faktische Lohnzurückhaltung bedeutet)
empfehlen, aus der Krise zu kommen und die Austeritätspolitik (fiscal austerity) Wachstum weiter zerstört.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen