Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Ende
2016 eine Niedriginflation haben werden, ist doppelt so hoch ist wie die
Wahrscheinlichkeit, dass wir eine hohe Inflation im selben Zeitraum hätten,
steht im aktuellen FRBSF Economic Letter der Fed San Francisco im November zu lesen.
Es gibt wenig Anzeichen dafür,
dass die Geldpolitik eine der Hauptquellen für das Inflationsrisiko ist, unterstreicht
der Verfasser der Forschungsarbeit weiter.
Der amerikanische Ökonom und
Wirtschaftskommentator malt seit Jahren ununterbrochen den Teufel an die Wand:
Die gegenwärtige Geldpolitik der Fed werde eine Hyperinflation auslösen.
Neulich unterstrich der Präsident einer Investmentfirma in den USA wieder, dass
die hohe Arbeitslosigkeit historisch mit einer höheren Inflation einhergehe und
niedrige Arbeitslosigkeit mit niedrigerer Inflation korreliere. Das liege
daran, dass eine Wirtschaft, die die Arbeitsressourcen voll ausnutze,
produktiver sei. Mehr Produktion senke die Preise.
Seinem Weltbild nach verursache printing money Inflation (per Definition),
sogar in einer schwer angeschlagenen Wirtschaft. Und eine hohe Arbeitslosigkeit
treibe die Inflation nach oben, nicht nach unten.
Warum es genau geht, beschreibt Paul Krugman in seinem Blog:
Auf der einen Seite gibt es Ökonomen,
die die gegenwärtige Depression als das Ergebnis einer unzureichenden Nachfrage
sehen, was bedeutet, dass die Inflation fallen wird, und printing money nichts anderes als die Beschäftigung fördert.
Inflationsrisiken seit dem
Ausbruch der Finanzkrise von 2008, Graph: "The Risk of Inflation Outlook" by Vasco Curdia in: FRBSF Economic Letter, Nov 2014
Auf der anderen Seite gibt es
Ökonomen, die die Depression als Folge der Fehlanpassung der Ressourcen
betrachten oder so etwas. Das heisst, dass es mit der Angebotsseite zu tun hat,
nicht mit Nachfrageausfall. Deshalb sagen sie voraus, dass die Druckmaschine zu
einer galoppierenden Inflation führen werde.
Welche Seite hat Recht? Wie
lassen sich diese rivalisierenden Ansichten überprüfen? Warum soll eine
Zentralbank auf einen grossen Konjunktureinbruch mit einer expansiven
Geldpolitik reagieren? Der Test läuft im Grunde genommen gerade jetzt. Wohin
man schaut, ist die Inflation niedrig, hart an Deflation.
Das heisst, dass die Leute, die
die Ursache auf der Angebotsseite suchen, falsch liegen. Schiff scheitert
eigentlich an eigenen Kriterien mit fliegenden Fahnen. Es gibt kein sauberes
Experiment.
Nun ist es so, dass fast alle auf
dieser Seite behaupten, dass es nicht wahr ist, weil finstere Bürokraten die
Inflationsdaten verfälschen. Fehler zuzugeben, ist nicht ihre Stärke. Grotesk!
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