Die geldpolitische Strategie der
SNB besteht aus drei Elementen: (1) Definition der Preisstabilität, (2) Festlegung einer mittelfristigen Inflationsprognose und (3)
Festsetzung eines Referenzzinssatzes, dem Dreimonats-Libor mit einem Zielband.
Die SNB gestaltet also ihre Geldpolitik über die Steuerung des Zinsniveaus auf dem Franken-Geldmarkt. Der
Referenzzinssatz, d.h. 3-Monats-Libor ist laut Bloomberg vergangene Woche auf 0,002%
gefallen. Das ist das niedrigste Niveau seit zumindest 1990.
Die SNB hat im September 2011
einen Mindestkurs von 1,20 CHF pro EUR eingeführt, um die massive Überbewertung des
Frankens zu bekämpfen.
Fritz Zurbrügg hat vergangene Woche unterstrichen, dass der Mindestkurs das
zentrale Instrument bleibt, um eine unerwünschte Verschärfung der monetären
Rahmenbedingungen zu verhindern.
CHF Dreimonats-Libor: Der Referenzzinssatz
der SNB, Graph: Bloomberg
Der Anstieg der
Notenbankgeldmenge (monetary base,
d.h. Noten im Umlauf + Giroguthaben der Banken bei der SNB) führt nicht zu
einem Anstieg der Geldmenge (broder money
supply) oder der Inflation, wie die folgende ausgezeichnete Abbildung, die
die ZKB heute geliefert hat, zeigt.
Gerät die Wirtschaft an die
Nullzinsgrenze (zero lower bound), greifen
die herkömmlichen Regeln der Wirtschaftspolitik nicht mehr. Die Staatsausgaben
verdrängen die privaten Investitionen nicht (kein crowding-out). Ganz im Gegenteil werden damit
Unternehmensinvestitionen gestützt.
Und Strukturreformen, die ja
nichts anderes als Lohnkürzungen bedeuten, bringen nichts, weil die Wirtschaft
unter Nachfrageausfall leidet. Massnahmen auf der Angebotsseite verschlimmern
die Situation auf dem Arbeitsmarkt.
Schweizer Geldmengenausweitung
und keine Inflation, Graph: ZKB
Das Geldmengenaggregat M3 wuchs
im Oktober 2014 mit einer unveränderten Jahresrate von 3,4%. Die
Preisstabilität droht keine Gefahr.
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