Die von der EZB regelmässig
befragten Ökonomen haben ihre Inflationsprognosen für die kommenden Jahre
weiter gesenkt. Wie die Ergebnisse der im Oktober durchgeführten Survey of Professional Forecasters (SPF) zeigen, werden die Inflationserwartungen erneut nach unten korrigiert.
Die Umfrageteilnehmer geben
folgende Faktoren aus ausschlaggebend für die aktuelle Niedriginflation an:
Rückgang der Ölpreise,
Schwache Importpreise,
Verzögerte Auswirkungen der zurückliegenden EUR-Aufwertung,
Überschusskapazitäten.
Schön und gut, aber wenn man
Nägel mit Köpfen machen will, muss man sagen, dass die Niedriginflation (lowflation) eine unvorteilhafte Folge des Nachfrageausfalls ist, bedingt durch die
Austeritätspolitik.
Wenn in einer schwer angeschlagenen Wirtschaft alle sparen,
sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, wodurch sich auch das Wirtschaftswachstum verringert.
Langfristige
Inflationserwartungen in der Eurozone fallen, Graph: ZKB
Dazu kommt, dass Brüssel und
Berlin Krisenländern an der Peripherie vorschreiben, die Wettbewerbsfähigkeit
durch Lohnsenkungen (genannt "internal devaluation") zu verbessern. So wird die Einkommenssituation der Menschen
in Europa weiter verschlechtert und die Nachfrage weiter gedrückt.
Und die EZB verfehlt das Ziel der Preisstabilität. Die Ziel-Inflationsrate von 2% wird
weiterhin unterboten, mit fatalen Konsequenzen für die Gesamtwirtschaft, ohne dass eine vollständige Deflation vorliegen muss. Im Oktober 2014 lag die jährliche Inflationsrate im Euro-Raum auf 0,4%.
Ergebnisse der Survey of
Professional Forecasters für die Inflation im Euro-Raum, Graph: ZKB
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