Sonntag, 23. November 2014

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Preisstabilität und dem Goldanteil

Thomas Jordan hat heute in einem Referat („Gutes Geld- ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft“) in Uster, Zürich eine klare Botschaft in Sachen „Gold-Initiative“ gesendet: „Die Initiative ist unnötig und gefährlich zugleich“.

Unnötig, weil es in der bestehenden Geldordnung keinen Zusammenhang zwischen der Preisstabilität und dem Goldanteil in der Bilanz der SNB gibt. Zumal die SNB im internationalen Vergleich nach wie vor einen hohen Goldbestand hält.

Gefährlich, weil sie die SNB schwächen würde. Die von der Initiative geforderte Verbindung von Mindestanteil und Verkaufsverbot würde den geldpolitischen Handlungsspielraum in hohem Masse einengen.

Am 30. November findet in der Schweiz eine Volksabstimmung über die Initiative „Rettet unsere Schweizer Gold“ statt. Die Schweizer Regierung empfiehlt dem Volk, die sog. Gold-Initiative abzulehnen.

Der Nationalrat, die grosse Kammer des Parlaments ist mit 156 zu 22 Stimmen dagegen. Der Ständerat, die kleine Kammer (die Vertretung der Kantone) lehnt die Volksinitiative mit 43 zu 2 Stimmen ab. Beide Parlamentskammern bilden die Vereinigte Bundesversammlung mit Sitz in Bern zusammen.



Gold gehört zu den volatilsten Anlageklassen, Graph: Fritz Zurbrügg, SNB, Nov 20, 2014 in Genf

Der SNB-Präsident hat zugleich auch die Idee von Vollgeld zurückgewiesen. Die Einführung von Vollgeld wäre ein gigantisches Experiment, für das historische Erfahrungs- und Vergleichswerte fehlen. Noch nie in der Währungsgeschichte hat ein Land Vollgeld basierend auf Zentralbankgeld eingeführt.


Goldbestand der SNB im internationalen Vergleich und als Anteil der Währungsreserven, Graph: Fritz Zurbrügg, SNB, Nov 20, 2014 in Genf

Auch der Konzeption „privates Geld anstelle von staatlichem Geld“ kann Jordan nichts Gutes abgewinnen. Eine moderne Volkswirtschaft braucht mit einem entwickelten Finanzmarkt ein gesetzliches Zahlungsmittel.


Goldreserven pro Kopf, Graph: Fritz Zurbrügg, SNB, Nov 20, 2014 in Genf

Ein gesetzliches Zahlungsmittel schafft Rechtssicherheit und Effizient im Alltagsleben. Auf den staatlichen Franken kann daher in der Schweiz auch in einer Wettbewerbssituation mit privaten Währungen nicht verzichtet werden, hält Jordan als Fazit fest.


Währungsreserven der SNB, Graph: Fritz Zurbrügg, SNB, Nov 20, 2014 in Genf


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