Die jährliche Inflation im
Euroraum ist im November 2014 auf 0,3% (im Okt 0,4%) gesunken, wie eurostat heute meldet. Parallel dazu fallen auch die Renditen der
Staatsanleihen.
Die Rendite der deutschen
Staatspapiere (German Bunds) mit 10 Jahren Laufzeit ist heute bis auf 0,694% gesunken. Das ist
kein Anzeichen der Stärke, sondern der Schwäche der Wirtschaft.
Die Märkte deuten angesichts des
anhaltenden Nachfrageausfalls auf eine stark angeschlagene Wirtschaft im
Euro-Raum mit einer sehr niedrigen Inflation für mehrere Jahre hin. Die
implizierte Inflationsrate hergeleitet aus inflationsgeschützten Anleihen für 5
Jahre beläuft sich derzeit auf 0,7%.
Angesichts des in Teilen von
Medien vorherrschenden France-Bashing
ist es bemerkenswert, dass die Rendite der französischen Staatsanleihen mit 10 Jahren unter die 1%-Marke gefallen ist. Das
ist historisch gesehen einmalig. Der Risikoaufschlag gegenüber deutschen
Staatsanleihen verringert sich auch. Es ist kein Geheimnis, dass Frankreichs
Wirtschaft schwächelt. Der Grund ist aber die von Brüssel und Berlin
aufgezwungene Austeritätspolitik.
Verlauf der Finanzierungskosten im
Euro-Raum in den vergangenen 20 Jahren gemessen an der Rendite der Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit, Graph: FT
Das ist im Grunde genommen ein Beleg dafür, dass Europas Problem
nie fiskalisch war und ist, wie Paul
Krugman in seinem Blog noch einmal unterstreicht.
Der Anstieg der
Finanzierungskosten war eine Folge einer sich selbst erfüllenden Panik in den
Märkten, dass die eine oder andere Staatsanleihen ausfallen dürfte (default). Seit die EZB das Zepter als
Zentralbank in die Hand genommen hat, hat sich die Situation erheblich
entspannt.
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