Dienstag, 6. März 2012

Sparen behindert das Investieren

Die Lektüre des Artikels („Wall Street Bonus Withdrawal Means Trading Aspen for Cheap Chex“) von Max Abelson über weinerliche Wall-Street Protagonisten hat vielen Lesern bestimmt viel Spass verbreitet, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog.

Mike Konczal deutet in seinem Blog darauf hin, dass es sich dabei zum Teil um das Jammern der Rentier handelt, die verärgert sind, weil ihr Vermögen nicht die Gewinne bringt, die sie sich wünschen.

Diese Leute sind fast immer verächtlich, wenn z.B. Arbeitnehmer sich über sinkende Reallöhne beschweren. Aber wenn die Preise, die für sie entscheidend sind (beispielsweise Zinssätze), fallen, dann ist es ihrer Empfindung nach ein Skandal. Und es sei künstlich!, legt Krugman dar.

Warum sind aber die Zinsen so niedrig? Weil die Ersparnisse steigen und die Investitionen fallen, wie in der vielsagenden Abbildung deutlich zu sehen ist:


Ersparnisse und Investitionen, Graph: Prof. Paul Krugman

Was „künstlich“ ist, dass die Zinsen nicht weiter fallen, wegen der Null Untergrenze. Die wirtschaftliche Situation ist derezit eigentlich so, dass es ein beginnendes Überangebot an Ersparnissen gibt. Natürlich verlaufen die Zinsen niedrig. Sparen behindert das Investieren. Das ist heute der Grund, warum die Notenbanken günstige Liquidität in den Markt pumpen, um die deflationäre Tendenz zu unterbinden.

PS:

Rentier sind Leute, die von Kapital- oder Immobilienerträgen leben, ohne selbst noch aktiv am Geschäftsleben teilzunehmen.

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