Es geht Griechenland heute schlechter als der
amerikanischen Wirtschaft in den 1930er Jahren während der Great Depression,
beschreibt NYTimes mit folgenden Abbildungen.
Während Kapitalverkehrskontrollen immer noch in
Kraft sind, bleiben die Banken weiter geschlossen. Verhandlungen ziehen sich in
die Länge. Der Geduldsfaden droht zu reissen. Auch der Ton der renommierten
Ökonomen, die die Austeritätspolitik in einer schwer angeschlagenen Wirtschaft
zu Recht als sinnlos betrachten, verschärft sich.
Larry
Summers schreibt in FT, dass Griechenlands Beziehung mit der Eurozone
mittlerweile einer Seifenoper finanzieller Art ähnelt und die Story in naher
Zukunft voraussichtlich nicht zu Ende zu gehen scheint.
Die Sorge um deutsche
Vorherrschaft in Europa tritt nun stärker hervor als zu jedem beliebigen
Zeitpunkt in den letzten 70 Jahren, betont der an der Harvard University in den USA lehrende Wirtschaftsprofessor.
Wirtschaftswachstum: Griechenland (heute) vs. Great
Depression in den 1930er Jahren, Graph:
NYTimes in: "Is Greece worse off than the US during the Great Depression?"
Die Nachrichten aus Europa sind schrecklich,
bemerkt Paul Krugman in seinem Blog
bei NYTimes, dass Griechenland materiell kapituliert, ist
Deutschland nicht gut genug: Deutschland strebt Regimewechsel und völlige
Demütigung an, legt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises dar. Es gibt eine
erhebliche Fraktion, die Athen aus dem Euro treiben will, als Warnung sozusagen
für den Rest der Euro-Mitglieder, so Krugman weiter.
Alle erstaunen an Deutschlands Unverfrorenheit, nimmt Joseph Stiglitz in einem
lesenswerten Artikel (“The US must save Greece”) in TIMES kein Blatt vor den Mund.
Die USA waren nach dem Krieg grosszügig mit
Deutschland. Nun ist es Zeit für die USA, grosszügig mit unseren Freunden in
Griechenland zu sein, während sie in Not sind, wo sie zum zweiten Mal in einem
Jahrhundert von Deutschland, dieses Mal mit Unterstützung der Troika,
zerquetscht werden.
Der an der Columbia
University forschende Wirtschaftsprofessor legt Athen Argentinien als Vorbild
nahe: Selbst der IWF hält inzwischen eine Umstrukturierung der Schulden
Griechenlands für absolut notwendig. Das Land könnte an BIP-verknüpfte Anleihen
begeben, während die Zinszahlungen mit dem Anstieg des Wirtschaftswachstums
angepasst würden.
Mark
Blyth deutet in einem lesenswerten
Artikel (“A pain in the Athens. Why
Greece isn’t to blame for the crisis”) in Foreign Affairs darauf hin, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel, obwohl
Deutschland (“serial defaulter”) im
20. Jahrhundert vier Mal Schuldenerlass
genossen hat, nicht bereit ist, über Umschuldung zu reden, und die Schuld weiterhin
Griechenland zuschiebt.
Arbeitslosigkeit: Griechenland (heute) vs. Great
Depression in den 1930er Jahren, Graph:
NYTimes
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