Samstag, 19. Juli 2008

TED-Spread steigt weiter

Der jüngste Kursanstieg an der Wall Street hat offenbar keinen Bestand. Die Talsohle ist allem Anschein nach noch nicht erreicht. Risikofaktoren überwiegen. Steigende Inflation und hohe Energiekosten lasten auf der Stimmung. Kein Wunder, dass der TED-Spread sich in diesem widrigen Marktumfeld im Vergleich zur Vorwoche weiter ausgeweitet hat. Die Differenz zwischen dem 3-Monats-Libor ($) und der Rendite der 3 Monats T-Bills ist zum Handelsschluss auf 1,3357% gestiegen. Am vergangenen Wochende betrug der Spread noch 1,221%. Der Indikator für das Risikomass am Interbankenmarkt hat sogar im Verlauf der Handelswoche im Bann der sich verschärfenden Kreditmarktkrise bis auf 1,4422% (am 16. Juli) zugelegt. Der kräftige Anstieg des Aufschlags deutet darauf hin, dass die Banken sich ungern Geld leihen, da niemand weiss, wer wieviel risikobehaftete Wertpapiere trägt.


Im langfristigen Durchschnitt beträgt der TED-Spread 0,47 Prozent. US-Notenbankchef Ben Bernanke hat zuletzt der Überwindung der Finanzkrise die oberste Priorität eingeräumt und die Konjunkturrisiken erneut stärker betont. Der Libor ist der kurzfristige Zinssatz am Londoner Geldmarkt, zudem eine Bank einer anderen erstklassigen Bank kurzfristige Einlagen überlässt bzw. Kredite aufnimmt.

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