Das um die Inflation angepasste Median-Haushaltseinkommen sei in den USA zwischen 2000 und 2007 um 1'175 Dollar gesunken, schreibt Elizabeth Warren, Professor an der Harvard Law School in einer Analyse. Zugleich zahlt die Durchschnittsfamilie 4'655 Dollar mehr für Grundbedürfnisse wie Gasoline, Haushalt, Nahrungsmittel, Gesundheit usw. Die typischen Familien seien in den USA seit der Grossen Depression der 1930er Jahre noch nie so eng in die Ecke gedrängt gewesen, erklärt Wirtschaftsexpertin.
Die Kluft zwischen arm und reich wird tiefer. Seit dem Aufstieg der Neocons in den USA steigt die ökonomische Ungleichheit bei abnehmender sozialer Absicherung. Der Verlauf der Finanzmarktkrise zeigt, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden, wenn Märkte mangelhaft reguliert sind. Bemerkenswert ist aber, dass die Sparquote in diesem Umfeld nach wie vor negativ ist. Warum? Diese Frage wurde neulich auch von Paul Krugman in seinem Blog gestellt. Allerdings ohne Antwort darauf.
Exkurs:
Der Median des Einkommens: Jenes Haushaltseinkommen, bei dem die Hälfte der Haushalte ein höheres und die Hälfte ein niedrigeres Einkommen hat.
In den USA liegt heute der Median des Einkommens deutlich niedriger als im Jahr 1999. Während der Median des Einkommens gesunken ist, ist das mittlere Haushaltseinkommen gestiegen. Eine grosse Differenz zwischen dem Median und dem Mittelwert des Einkommens geht mit hoher Einkommensungleichheit einher. Wenn wenige Menschen an der Spitze der Einkommenspyramide immer reicher werden, steigt das mittlere Einkommen, aber der Median des Einkommens kann unverändert bleiben oder gar sinken. (Quelle: Joseph E. Stiglitz, US Census Bureau).
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