Am Wochenende ist die kalifornische Hypothekenbank IndyMac aufgrund einer Liquiditätskrise zusammengebrochen und wurde von der US-Aufsichtsbehörde geschlossen. Sämtliche Geschäfte wurden an die staatliche Einlagensicherungsbehörde (FDIC) übertragen. Die FDIC, die im Jahre 1933 im Zuge der Grossen Depression durch Glass-Steagall Act zum Schutz der Kundengelder gegründet worden ist, deckt Guthaben bis zu 100'000 je Anleger ab. Die Verluste aus der Pleite werden auf bis zu 8 Mrd. Dollar geschätzt.
Das Volumen von Privathypotheken auf dem amerikanischen Immobilienmarkt beläuft sich auf ca. 12’000 Mrd. Dollar. Rund die Hälfte davon befindet sich im Portfolio von Fannie Mae und Freddie Mac. Die beiden Hypothekenfinanzierer garantieren also 5'000 Mrd. Dollar an Hypotheken. Sinkende Hauspreise bedeuten grössere Ausfallrisiken. Das führt dazu, dass der Marktwert der Hypotheken in den Büchern von Fannie Mae und Freddie Mac abnimmt. Der Druck, der daraus entsteht, schickt den Aktienkurs der beiden staatlich gesponsorten Unternehmen weiter in den Keller. Sollten die Aufsichtsbehörden eine Unterkapitalisierung einer der beiden Hypothekenfinanzierer feststellen, könnten Fannie und Freddie gemäss eines Gesetzes vom 1992 in eine „Conservatorship“ (eine Art Zwangverwaltung) gesteckt werden. Ein „Conservator“ hätte die Macht, gründlich aufzuräumen. Dieser hat aber kein Recht, die beiden GSEs zu schliessen.
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