Die Ereignisse, die wir im Zuge der Kreditkrise mittlerweile seit genau einem Jahr erleben und die sich zum Teil beinahe täglich zuspitzen, zeigen das Potenzial für „Marktversagen“ in aller Deutlichkeit, wenn das Bankensystem nicht in der Lage ist, Liquidität zu schaffen. Der Libor-OIS-Spread ist ein indirektes, gutes Mass, um die Verfügbarkeit von Liquidität im Geldmarkt zu messen und die Bereitschaft der Banken zum Geldleihen zu beobachten. Die Differenz zwischen dem 3 Monats-Libor ($) und der Overnight Index Swap Rate verharrt derzeit auf historischen Höchstständen. Der Libor-OIS-Spread beträgt heute 0,7246% und liegt damit geringfügig tiefer als vergangene Woche. Dennoch ist zur Zeit keine Anzeichen für eine nachhaltige Entspannung vorhanden.
Die Nervosität hält an. Das Augenmerk richtet sich auf die Quartalszahlen der Finanzunternehmen. Der Libor-OIS-Spread bleibt ausgeweitet, solange die Unsicherheit sich im Hinblick auf den Rekapitalisierungsbedarf in der Finanzbrance fortsetzt. Die Future Kontrakte auf der Terminbörse Chicago Board of Trade (CBT) signalisieren zur Zeit eine Wahrscheinlichkeit von 93%, dass die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins auf ihrem Treffen von 5. August unverändert bei 2,0% belassen würde.
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