Sonntag, 13. Juli 2008

Kreditkrise: TED-Spread weitet sich erneut aus

Die amerikanische Immobilienkrise nimmt allmählich dramatische Ausmasse an. In der Nacht zum Samstag wurde bekannt, dass die kalifornische Hypothekenbank IndyMac zusammenbrach. Schadenhöhe beträgt nach Einschätzung der Experten von bis zu 8 Mrd. Dollar. Das ist der grösste Banken-Crash in den USA seit 1984. Die Pleite lässt jetzt Befürchtungen aufkommen, dass Fannie Mae und Freddie Mac kurz davor stehen, verstaatlicht zu werden.

Prämien für Kreditversicherungen steigen

Der sog US-TED Spread gilt als Indikator für das Risikomass am Interbankenmarkt. Dieser ergibt sich aus der Differenz zwischen dem 3-Monats-Libor ($) und der Rendite der 3-Monats-US-Schatzwechsel. Vor Weihnachten stieg die Differenz bis auf 2,21 Prozentpunkte. Nach einer konzertierten Intervention der führenden Zentralbanken (Fed, EZB, BoE, SNB usw.) fiel der Aufschlag Ende Dezember auf 2,07% zurück. Im Januar sank die Differenz weiter. Nach dem der Spread diese Woche auf 0,95% schrumpfte, schnellte er zum Wochenschluss im Bann der zunehmenden Spekulationen um einen Zusammenbruch von Fannei Mae und Freddie Mac wieder auf 1,221% hoch. Im langfristigen Durchschnitt beträgt der Spread rund 45 Basispunkte. Der kräftige Anstieg des Aufschlags deutet darauf hin, dass die Banken sich ungern Geld leihen, da niemand weiss, wer wieviel risikobehaftete Wertpapiere trägt. Das Misstrauen zeigt sich ferner daran, dass die Prämien für Kreditversicherungen erneut drastisch steigen.

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