Ein Manko der QE-Politik war, dass die
Liquidität, die die US-Notenbank in das System zugeführt hat, nicht in der
Real-Wirtschaft ankommt.
Die Fed bemüht sich nun mit dem Einsatz von
Reverse Repo dazu beizutragen, dass die Zinserhöhung vom Dezember 2015 bis hin
zu der breiteren Wirtschaft durchschlägt.
Als Kontrahent entpuppen sich jetzt zur
allgemeinen Überrashung ausländische Zentralbanken, die (bisher) einen grossen
Teil des Reverse-Repo-Geschäfts (RRP) der Fed ausmachen, wie Bloomberg berichtet.
Eigentlich war zu erwarten, dass vorwiegend die
US-Geldmarkt-Fonds davon Gebrauch machen würden.
Overnight Reverse-Repos: Die Fed erhöht
Kreditzinsen und die ausländischen Zentralbanken machen mit, Graph: Bloomberg
In einem Reverse-Repo Geschäft verkauft
(verleiht) die Fed eine Wertschrift (als Sicherheit) an eine Finanzinstitution
im Austausch für Reserven. Das heisst, dass die Finanzinstitutionen an die Fed Überschuss-Reserven
(liquidity) leihen und dadurch eine Gutschrift
bekommen, und zwar zu einem von der Fed festgelegten Zinssatz.
Die Überschuss-Reserven belaufen sich derzeit auf
rund 3´000 Mrd. USD, geschaffen durch die mengenmässige Lockerung (QE policy) der Geldpolitik der Fed als Reaktion auf die
Finanzkrise von 2018.
Die Fed versucht, mit dem Reverse-Repo Geschäft
eine Art Untergrenze (floor) für den Benchmark Zinssatz (Fed Funds Rate) zu setzen. Das heisst,
dass der Zins, der sich im Interbanken-Handel bildet, nicht darunterfällt.
Dass die ausländischen Zentralbanken nun (aufgrund
der wachsenden Turbulenzen an den Devisen-Märkten) sich des RRP bedienen, kommt
der Fed sicherlich gelegen.
Die Bestände der Zentralbanken in Übersee bei der
New Yorker Fed sind seit Juli um 113 Mrd. USD zurückgegangen, während das
RRP-Volumen im selben Zeitraum um 60 Mrd. USD zugenommen hat.
Ein weiterer Grund mag laut Bloomberg sein, dass die Big Banks im Inland den Zentralbanken in
Übersee ihre Überschuss-Reserven anbieten, weil sie mit dem Abbau der Schulden
(deleveraging) beschäftigt sind und damit die eigene Bilanz verkleinern.
Was auch immer der Auslöser für die intensive Teilnahme der ausländischen Zentralbanken am Reverse-Repo-Geschäft der US-Notenbank sein mag, ist zu beobachten, dass der Abwärtsdruck auf die Geldmarkt-Zinsen
in den USA damit abnimmt. Das ist, was zur Zeit für die Fed zählt.
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