Während China’s Aktienmärkte am Montag erneut
Verluste melden, ist der Hong Kong over night
Hibor-Satz um 939 Basispunkt auf 13,4% gestiegen. Grund für den massiven
Anstieg der Zinsen am Interbanken-Geschäft ist die Intervention der
chinesischen Zentralbank (PBoC) am Devisenmarkt.
Die PBoC kauft nach Angaben von FT offshore Renminbi
(genannt CNH), um eine weitere Abwertung der Landeswährung zu verhindern.
Die chinesischen Behörden wollen in erster Linie
die in den vergangenen Tagen zunehmende Kluft zwischen dem offshore und onshore Renminbi
(genannt CNY) schliessen, um sog. Carry-Trade Deals einen Riegel vorzuschieben.
Das hauptsächliche Problem ist, dass Chinas
Wirtschaftsmodell, welches sehr hohe Ersparnisse und sehr niedrigen
Privatkonsum beinhaltet, bisher nur nachhaltig gewirkt hat, weil das Land
extrem schnell wachsen konnte, was hohe Investitionen gerechtfertigt hat.
Und das wiederum war möglich, weil China über riesige
Reserven von unterbeschäftigten Arbeitskräfte in den ländlichen Gebieten verfügt
hat. Nun steht China vor der kniffligen Aufgabe, den Übergang zum wesentlich geringeren
Wachstum zu bewältigen, ohne in eine tiefe Rezession zu rutschen, erklärt Paul
Krugman die chinesische Situation in seiner lesenswerten Kolumne („When China Stumbles“) in NYTimes.
RMB’s turbulente Entwicklung in den vergangenen
Wochen, Graph: FT
China befindet sich also in einer Übergangsphase
von einem Wachstumsmodell, das auf Investitionen und Schuldenaufbau basierte, zu
einem ausgeglicheneren Modell, in dem der Konsum eine wichtigere Rolle spielt.
Dieses Ausbalancieren geht auf Kosten des gesamtwirtschaftlichen Wachstums, wie
Michael Pettis in einem lesenswerten
Interview mit FuW zusammenfasst.
update:
Die Währungsabwertung hat bisher nicht viel dazu beigetragen, die Deflation (gemessen an Erzeugerpreisen, PPI) zu verringern.
update:
Die Währungsabwertung hat bisher nicht viel dazu beigetragen, die Deflation (gemessen an Erzeugerpreisen, PPI) zu verringern.
Chinas Produzentenpreise (PPI) sind seit 46 Monaten in Deflation, Graph: Morgan Stanley
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