Die Nachricht, dass China US-Staatsanleihen
verkauft, hört sich auf den ersten Anhieb schlecht an, v.a. für die
US-Wirtschaft. Die wesentliche Frage ist aber, ob das globale Wachstum damit in
Gefahr gerät.
Die chinesischen Behörden versuchen, den
Kapitalabfluss zu unterbinden und die eigene Wirtschaft zu stützen. Der
US-Dollar macht einen erheblichen Teil der chinesischen Devisenreserven aus.
Warum sollen die USA aber auf der anderen Seite besorgt
sein? Die Kreditkosten in Amerika befinden sich auf dem historisch niedrigsten Niveau.
Die Rendite der US-Treasury Bonds mit 10 Jahren Laufzeit beläuft sich derzeit
auf rund 2,18 Prozent.
China verkauft US-Staatsanleihen zum ersten Mal, Graph: Bloomberg
In einer Welt, die von überschüssigen Reserven
überflutet wird, ist die US-Wirtschaft auf Chinas Geld nicht angewiesen.
Chinas Wirtschaftswachtum geht zurück, Graph: Morgan Stanley
Wenn die chinesische Zentralbank (PBoC)
US-Staatspapiere verkauft, kann die Fed sie aufkaufen. Ja, die US-Notenbank sollte es
vielleicht. Denn der US-Dollar würde sich damit etwas abwerten, wenn China
beschliessen würde, sich von US-Staatsanleihen zu, wie auch immer, zu trennen. Das
käme der US-Wirtschaft zu Gute, weil die Ausfuhren sich dadurch etwas
verbilligen würden.
Chinas Zahlungsbilanz: Leistungsbilanz ist im
Überschuss und Kapitalbilanz ist im Defizit, Graph: Morgan Stanley
Es wichtig in diesem Zusammenhang, in Erinnerung
zu rufen, dass China vor einigen Jahren auch japanische Staatspapiere (JGB)
haufenweise gekauft hat. Tokio war völlig beunruhigt, weil der Kauf von
japanischen Staatspapieren durch China den Yen hat aufwerten lassen, was auf dem
japanischen Export-Geschäft in die Quere kam.
China vor dem Trilemma-Problem, Graph: Morgan Stanley
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