Das zweite Hilfspaket (im Wert von 130 Mrd. Euro) für Griechenland, das das erste vom Mai 2010 ersetzt, steht nun fest. Athen verliert damit die Hoheit über den Haushalt des Landes.
Griechenland ist nun offiziell ein Mündel der internationalen Gemeinschaft, wie Felix Salmon in seinem Blog bemerkt. Was die Finanzpolitik betrifft, verfügt das Land über keine wirkliche Unabhängigkeit mehr. Und wenn alles nach Plan läuft, wird Griechenland die Unabhängigkeit für viele, viele Jahre nicht zurückerlangen können.
Griechenland muss die Beträge für die Bedienung seiner Staatsanleihen in ein Sperrkonto, welches von Deutschland diktiert worden ist, einzahlen. Die Besitzer der griechischen Staatsanleihen werden aus diesem Sperrkonto (offiziell als „Treuhandkonto“ genannt) bedient.
Der negative Bericht der Troika hinterlässt den Eindruck, als ob sie selbst nicht an eine Rettung Griechenlands glauben würde, wie Wolfgang Münchau in einem Kommentar („Die Atombombe der Krisenpolitik“) in FTD schreibt.
Greece Preliminary Debt Sustainability Analysis (DSA), Graph: via FT Alphaville
Via FT Alphaville liegt ein Dokument (angeblich von IWF? Oder EU-Kommission?) vor, wo es um eine Analyse der Nachhaltigkeit der Verschuldung geht. In der Preliminary Debt Sustainability Analysis steht zu lessen, dass es fundamentale Spannungen zwischen den Zielen des Programms für die Verringerung der Schulden und der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gibt, wo die notwendige interne Abwertung (internal devaluation) für die Wiederherstellung der griechischen Wettbewerbsfähigkeit zu einer höheren Staatsquote in naher Zukunft führen dürfte.
Im Zusammenhang mit diesem Szenario dürfte die interne Abwertung (siehe auch hier) die Rezession verschlimmern, sodass die Verschuldung einen steigenden Verlauf hätte, wobei die Schulden sich im Verhältnis zum BIP auf 160% im Jahre 2020 belaufen würden.
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