Sonntag, 5. Februar 2012

Anti-Keynesianier rasten aus

Keynesianische Ökonomen haben vor rund 3 Jahren einige ziemlich klare Voraussagen gemacht: Vorhersagen, die sehr mit dem, was Anti-Keynesianer sagten, im Widerspruch standen.

Solange die Wirtschaft tief depremiert bleibt, ist der gewaltige Anstieg der Geldbasis (Notenbankgeldmenge) nicht inflationär.

Selbst riesige Haushaltsdefizite führen nicht zu steigenden Zinsen.

Sparmassnahmen (fiscal austerity) sind kontraktiv, nicht expansiv.

All diese Vorhersagen haben sich bestätigt. Und einige der Anti-Keynesianer scheinen, zumindest in einer widerwilligen Weise, zu erkennen, dass sie falsch lagen, wie Paul Krugman in seinem Blog bemerkt.

Aber einige Anti-Keynesianer versuchen, ihre Würde oder so etwas zu verteidigen, indem sie vermeintliche keynesianische Vorschläge angreifen, die eigentlich von niemandem unterbreitet worden sind, erklärt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor. Die übliche Behauptung ist, dass Keynesianer grossartige Ergebnisse aus dem Konjunkturprogramm Obamas erwartet hätten, was im Fall von z.B. Krugman überhaupt nicht zutrifft. Aber Tyler Cowen erfindet nun etwas Seltsames.

Cowen scheint zu glauben, dass jede gute Nachricht irgendwo Keynes irgendwie widerlegt. Hinweise auf eine Erholung der Wirtschaft im Irland (was sich als trügerische Hoffnung erwies)? Keynesianismus ist falsch! Ein relativ ermutigender Arbeitsmarktbericht in einem Monat in den USA? Keynesianismus ist falsch!.

Krugman interpretiert diese Haltung als Angriff auf einen Strohmann. Aber das wäre eine Beleidigung für Strohmänner. Was geht eigentlich in Cowens Kopf vor?

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