Mittwoch, 29. Februar 2012

Niedrige Zinsen - Trotz Haushaltsdefizit

Die Zinsen auf US-Staatsanleihen bleiben trotz des hohen Haushaltsdefizits niedrig. Es hiess aber, dass das niedrige Renditeniveau ganz besondere Faktoren widerspiegele und es sich dabei um ein „Rätsel“ handle.

Ist es aber ein Rätsel, wenn es vollkommen vorhersehbar und vorhergesagt war?, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog.

Was ist passiert?

Nachdem die Spekulationsblase auf dem Immobilienmarkt platzte, fing der private Sektor an, Schulden abzubauen. Es fand eine Verlagerung statt: vom mässigen Defizit (financial deficit) in den Überschuss (financial surplus), was die Wirtschaft anschliessend in eine Liquiditätsfalle (liquidity trap) drückte, wie Krugman erklärt.

Der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor hatte bereits vor drei Jahren erläutert, dass das Haushaltsdefizit die Zinsen nicht in die Höhe treiben würde.

Es war keine exotische, in Eile erfundene Theorie, auf die sich Krugman bezogen hat, sondern das IS-LM-Modell, welches jeder Makroökonom kennen müsste.


Privatersparnisse (USA), Graph: Prof. Paul Krugman

Dieselbe Analyse hat, nicht zufällig, prognostiziert, dass dem massiven „Gelddrucken“ (money printing) durch die Fed keine Inflation folgen würde.



US-Treasury Bonds (5 Jahre) Rendite, Graph: NYT

Es ist heute nach wie vor eindrücklich, wie viele Leute sich dennoch weigern, zuzugeben, dass die grundlegende keynesianische Analyse damit zu tun hätte, während alle anderen Ansätze kläglich versagt haben.

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