Dienstag, 26. Mai 2009

S&P/Case-Shiller Home Price Index:
US-Häuserpreise im Stress

Die Preise für Immobilien in den USA sind im März so stark wie nie zuvor gefallen. Dem heute vorgelegten Pressebericht zufolge sackte der Standard & Poor’s Case/Shiller Index im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorquartal 2008 um 19,1% ab. Das ist der stärkste Index-Einbruch in der 21-jährigen Geschichte der Index-Serie. Alle vom Index erfassten 20 Ballungsräumen (Metro-Areas) berichten weiterhin monatliche und jährliche negative Preisveränderungen. Im Vergleich zum dem im II. Quartal 2006 erreichten Spitzenwert sind die Häuserpreise in den USA um sage und schreibe 32,2% zurückgegangen.


S&P/Case-Shiller Index, Graph: Standard & Poor’s

Per Ende März 2009 sind die amerikanischen Hauspreise im Durchschnitt auf dem gleichen Niveau wie im IV. Quartal 2002. Der S&P Index-Ausschuss sieht gestützt auf diese Daten keine Anzeichen einer Erholung der Hauspreise.

Die letzte grosse Immobilienkrise fand in den USA von 1925 bis 1933 statt. Die Immobilienpreise fielen laut Robert J. Shiller in diesem Zeitraum insgesamt um 30 Prozent und die Arbeitslosigkeit stieg zum Höhepunkt der „Grossen Depression“ auf 25%. Angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit, des Rückgangs der Industrieproduktion, des abschwächenden Privatverbrauchs und der weiterhin fallenden Hauspreise ist derzeit schwer, am Konjunkturhorizont grüne Sprösslinge (green shoots) zu erkennen.

PS: Der S&P/Case-Shiller Index zählt zu den wichtigsten Indizes zur Messung der Preisentwicklung am US-Wohnimmobilienmarkt. Der Preisverfall am US-Immobilienmarkt gilt als Auslöser der Kreditmarktkrise.

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