Allem Anschein nach darf keine der 19 grössten Banken der USA, die derzeit vom Finanzministerium geprüft werden, Pleite gehen. Grund: „too big to fail“. Die Ergebnisse des Stress-Test sollten ursprünglich heute veröffentlicht werden. Nun ist der Termin auf Donnerstag verschoben worden. Paul Krugman geht davon aus, dass die Regulierungsbehörden mit den Banken über das Ergebnis verhandeln. Am Dienstag werden zunächst die Banken informiert. Der Stress-Test soll verschiedenen Presseberichten zufolge bei Citigroup und Bank of America einen Kapitalbedarf von jeweils 10 Mrd. $ ermittelt haben. Krugman hält es für seltsam, wie solche Nachrichten durchsickern und warum sie an die Presse gelangen.
Tim Geithner, dem US-Finanzminister stehen jetzt nur noch ca. 110 Mrd. $ (vom einst 700 Mrd. $ schweren Rettungsfonds TARP) zur Verfügung. Der Kapitalbedarf der Finanzbranche wird von Experten auf mind. 150 Mrd. $ geschätzt. Geithner will daher die Vorzugsaktien in Stammaktien umwandeln, um die Kapitalkraft der Banken aufzubessern. Mit der Umwandlung soll die Tangible Common Equity (TCE) Ratio gesteigert werden. Zugleich werden aber dadurch die Anteile der Altaktionäre verwässert, da Stammaktien nachrangiger sind und keine höheren Zinsen abwerfen. Der Wert der toxic assets (illiquide und faule Wertschriften) bleibt aber davon unberührt. Und Banken verfügen dadurch im grunde genommen nicht unbedingt über mehr Kapital, um mögliche Verluste abzufangen.
Fazit: Es ist derzeit ein grosses Fragezeichen, welche Klarheit die Stress-Tests schaffen sollen.
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