Der Internationale Währungsfonds (IWF) stemmt sich gegen die Wirtschaftskrise. Geplant ist nun die
Ausgabe einer Anleihe. Das erste Mal in der 64jährigen Geschichte der internationalen Organisation mit Sitz in Washington. Ziel: Mittel für die Kreditvergabe auf 500 Mrd. $ zu erhöhen. Zugunsten von Ländern, die jetzt wegen der gefrorenen Kreditmärkte in einer Liquiditätsklemme stecken. Die Anleihe mit einer Laufzeit von 1 bis 2 Jahren soll von einigen Mitgliedsstaaten gezeichnet werden. Ein Handel an den Finanzmärkten ist nicht vorgesehen. Darf der IWF eine Anleihe ausgeben? Gemäss Statuten, Ja. Wer soll sie zeichnen? China, Russland, Brasilien und Indien. Warum? Weil die genannten Länder sich seit geraumer Zeit unzufrieden zeigen, dass ihre gewachsene ökonomische Macht im IWF im Hinblick auf die Stimmerechte nicht angemessen berücksichtigt werde. Die USA sind für eine Statutenänderung. Die EU ist dagegen.
Die Schweiz hat angekündigt, 10 Mrd. Dollar zur Aufstockung der IWF-Reserven beizutragen. Mit der Erhöhung der Reserven kann der IWF (185 Mitgliedsstaaten) einen doppelten Zweck auf einmal erreichen. (1) Die Schaffung einer neuen, flexiblen Kreditlinie für Länder, die es nötig haben. Polen, Mexiko und Kolumbien haben sich bereits angemeldet. (2) Die Erlangung eines Bedeutungszuwachs, da der IWF wegen der Schrumpfung der eigenen Reserven während der Boomphase der Kreditmärkte in eine Existenzkrise geraten war.
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