Mittwoch, 22. April 2009

Die zweite Ableitung für das Wachstum: Hoffnungsschimmer?

US-Finanzminister Tim Geithner gab sich gestern vor einem Kongressausschuss zuversichtlich, dass die meisten Banken gut kapitalisiert seien. Die Stresstest-Ergebnisse von 19 Banken werden am 4. Mai veröffentlicht. Die Stresstest sind entscheidend dafür, ob die US-Regierung Banken weiteres Kapital zuschiessen muss oder nicht. Während Geithner Anzeichen von Wiederaufbau des Vertrauens in das Finanzsystem erkennt, rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer „schleppenden Erholung“ der Weltwirtschaft erst 2010.

Der Wirtschaftsausblick (2009) des IWF für
Die USA -2,8%
Die Euro-Zone: -4,2%
Deutschland: -5,6%.


Dennoch weisen „Die-Hard“-Schönredner auf „grüne Sprösslinge“ (Green Shoots) hin und nehmen die zweite Ableitung für die Konjunktur (the second derivative) heran, um zumindest für die zweite Hälfte des Jahres positives Wachstum vorauszusagen. Die 1. Ableitung bezieht sich auf die Wachstumsrate der Funktion (der Konjunktur) am Ausgangspunkt. Die 2. Ableitung beschreibt hingegen das Wachstum des Wachstums (bzw. die Steigung der Steigung). Da an der 2. Ableitung eine Verringerung der Geschwindigkeit des Abschwungs zu beobachten ist, nehmen manche Marktteilnehmer an, dass die Talsohle bald erreicht ist.

Der einzige Hoffnungsschimmer in der Gegenwart ist eigentlich, dass die Wahrscheinlichkeit einer Depression sich inzwischen allem Anschein nach wesentlich stark verringert hat.

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