Nachdem die Finanzmärkte sich in den vergangenen zwei Monaten etwas erholt haben, herrschte an der Börse sofort eine „Friede-Freude-Eierkuchen Stimmung“. Es ist schnell in Vergessenheit geraten, dass die finanzielle Dimension der gegenwärtigen Krise, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) zurecht betont, einzig mit dem Börsencrash von 1929 vergleichbar ist. Die Weltwirtschaft erlebt derzeit in der Tat die grösste Finanzkrise seit den 1930er Jahren. Die Depressionsgefahr erscheint inzwischen gebannt. Dank expansiver Geld- und Fiskalpolitik. Aber auch der Einlegerschutz hat dabei eine wichtige Rolle gespielt. Dennoch herrscht Ungewissheit über das Ausmass der wirtschaftlichen Erholung. Das ist eine grosse Herausforderung, nicht nur für die Zentralbanken, sondern auch die Regierungen.
Es wäre in diesem Marktumfeld fahrlässig, einfach locker dazu überzugehen, sich wieder grossspurig in den Aktienmärkten zu engagieren, als wäre unterdessen nichts geschehen. Ohne Stabilisierung des Bankensystems ist eine nachhaltige Erholung der Börse nicht denkbar. Langfristig muss das „too big to fail“-Problem gelöst werden. Grossbanken dürfen nicht mehr in der Lage sein, die Stabilität des ganzen Systems aufs Spiel zu setzen. Deshalb bedarf es einer umfassender Regulierung. Nicht mehr oder weniger, sondern einer intelligenten, zeitgemässen Regulierung.
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