Die US-Notenbank (Fed) erwägt laut Wall Street Journal die Ausgabe eigener Anleihen. Personen, die mit dem Vorhaben vertraut sind, haben offenbar Kontakt mit dem Kongress aufgenommen. Es ist jedoch offen, ob die Fed ihre Absichten in die Tat umsetzt oder nicht.
10 Year US-Treasury, Graph: yahoo.com
Hintergrund: Die Fed ist bekanntlich mittlerweile zur Politik des „Quantitative Easing“ (mengenmässige Lockerung) übergegangen. Sie kauft nun am offenen Markt im grossen Stil Unternehmensanleihen und andere Wertschriften an. Als Folge davon ist die Bilanz der Fed von 900 Mrd. Dollar im September auf 2'200 Mrd. Dollar angeschwollen. Andererseits wurden die zahlreichen Hilfsprogramme mit Staatspapieren finanziert. Der Bestand an Treasuries ist aber auf 476 Mrd. Dollar gesunken. Die Vertreter der Fed wollen nicht, dass dieser Bestand weiter abnimmt. Das Schatzamt begab bisher Anleihen, deren Erlös es auf dem Konto der Fed belassen hat. Nun schraubt das Finanzministerium diese Aktivitäten zurück. Denn es gibt legale Grenzen für die Kreditaufnahme. Die Fed hingegen hat das Finanzsystem mit Geldern überflutet, die sie selbst geschaffen hat („bank reserves“), um damit Darlehen zu geben und Wertschriften zu erwerben. Derzeit stellen diese Aktionen der Fed keine Gefahr dar. Aber wenn sie nicht rechtzeitig am Markt abgeschöpft werden, können sie Inflation auslösen. Bemerkenswert ist aber die Tatsache, dass das US-Notenbank-Gesetz („The Federal Reserve Act“) der Fed die Ausgabe von Anleihen explizit nicht erlaubt.
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