Es handelt sich dabei um eine neue Art von Kredit. Genaugenommen: Firmenkredite für Unternehmen mit schlechter Bonität. Was Subprime für Kunden (Individuen) mit geringerer Kreditwürdigkeit bedeutet, ist Covenant-Lite Darlehen für Unternehmen mit niedrigem Rating. Das heisst ein zweitklassiger Kredit mit laxen Kontrollmöglichkeiten. „Covenant“ bedeutet „Vertrag“. Covenant-Lite bezeichnet lockere vertragliche Bedingungen. Das Kreditvolumen wird also im Vergleich zum Einkommen des Unternehmens nach oben nicht begrenzt.
Die maximale Höhe eines Kredits steht i.d.R. im Zusammenhang mit den Einnahmen des betreffenden Unternehmens (d.h. Kreditnehmers). Der Kreditnehmer muss normalerweise gewisse Liquiditätsvoraussetzungen erfüllen. Auf diese wird aber bei Covenant-Lite-Krediten verzichtet. Dafür zahlt der Kreditnehmer aber einen höheren Zinssatz als im Markt üblich.
Im vergangenen Jahr wurden laut S&P „Covenant-Lite“-Darlehen im Volumen von 141 Mrd. Dollar (2006: 26 Mrd. $) abgeschlossen.
Die anrollende Kreditmarktkrise greift nun mit voller Wucht auf den Markt für Unternehmensanleihen über. Es ist daher mit einer steigenden Ausfallrate bei Krediten zu rechnen. Die lukrative Zeit ist vorbei, als die Beteiligungsgesellschaften mit niedrigen Kosten für Fremdkapital und einem geringen Kaufpreis sich hohe Gewinne von Unternehmen (mit geringer Verschuldung) aufschnappten. Nun gehen Gewinne der Unternehmen dramatisch zurück, die Risikobereitschaft der Banken wird drastisch reduziert und die Fremdkapitalkosten steigen. Fremdfinanzierte Grossübernahmen lohnen sich für die Beteiligungsfonds nicht mehr. Die „Covenant-Lite“ Strukturen sind nicht nachhaltig.
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