Die gestrige Aussage des Fed-Präsidenten Ben Bernanke, dass der Rückkauf von Staatsanleihen eine Option sei, löste am US-Anleihenmarkt eine massive Rally aus. Der aggressive geldpolitische Kurs der US-Notenbank (Fed) hat den 30jährigen US-Treasuries die beste Performance seit 1995 beschert. Die sog. Long Bonds erwirtschafteten seit Jahresbeginn eine Wertentwicklung von 27,8 Prozent. Allein im November brachte das Staatspapier mit der Laufzeit von 30 Jahren eine Rendite von 15,6 Prozent zustande.
30 Y Treasury Graph: wsj.com
Fed-Chef Bernanke hat die Zeit des „Quantitative Easing“ eingeläutet. Das bedeutet, dass die Zinsen bei der Null-Prozent Linie angekommen sind und die Notenbank ihr geldpolitisches Instrumentarium um den Kauf von Wertpapieren erweitern muss, um einen schweren, langhaltigen Abschwung zu verhindern.
Der Aufkauf von Staatsanleihen durch die Fed ist in den USA ein historisches Ereignis. Zuletzt hatten die amerikanischen Währungshüter in den 1940er Jahren Treasuries am offenen Markt erworben. Die Anleihenhändler kaufen US-Staatspapiere, weil sie erwarten, dass die Fed anfangen wird, durch den Aufkauf von Anleihen die Hypothekenzinssätze nach unten zu drücken. Die Trader von Hypothekendarlehen sind derzeit bemüht, die Duration ihres Portfolios zu vergrössern, indem sie langlaufende Staatsanleihen zu kaufen.
10 Y Treasury Graph: wsj.com
Die letzte Rally für 30jährige Treasuries fand im Jahre 1995 statt, als im Markt die Hoffnung aufkam, dass die Clinton-Administration dran arbeitete, das Staatsdefizit in einen Überschuss zu verwandeln.
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