Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat heute beschlossen, das Zielband für den 3-Monats-Libor um 50 Basispunkte auf 0,0%-1,0% zu senken. Zur Begründung erwähnten die Währungshüter drei Faktoren: 1) Die Lage an den internationalen Finanzmärkten habe sich seit September nochmals verschlechtert. Das wirkt sich negativ auf die Prognosen der SNB. 2) Die Krise an den Finanzmärkten hat sich seit September verschärft. 3) Die Rohstoff- und Erdölpreise sind eingebrochen, was zu einer markanten Verbesserung der Inflationsaussichten führt.
SNB Target, Graph: bloomberg.com
Diese Entwicklungen werden die Schweizer Wirtschaft mit voller Wucht treffen. Die SNB erwartet für nächstes Jahr ein negatives BIP-Wachstum. Es dürfte zwischen -0,5% und -1% liegen. Die Teuerung wird laut SNB im Laufe 2009 deutlich sinken und dann auf tiefem Niveau verharren. Die Schweizer Währungshüter rechnen mit einer durchschnittlichen Teuerung von 0,9% im Jahre 2009 und von 0,5% im Jahr 2010.
US-Dollar vs CHF, Graph: yahoo.com
Die SNB hat damit seit September in 3 Schritten um insgesamt 175 Basispunkte reduziert. In den einleitenden Bemerkungen betonte Philipp Hildebrand, Vizepräsident, dass die SNB es als wichtig erachtet, die Konjunktur mittels geld- und fiskalpolitischen Massnahmen zu stützen. Es wird interessant zu sehen, ob auch die SNB demnächst zu einer Politik des "quantitative easing" übergehen wird.
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