Freitag, 1. Mai 2015

Arbeitsmarkt – Markt ohne Beschäftigung?

Das US-BIP ist im ersten Quartal 2015 lediglich um 0,2% gewachsen, nachdem es im dritten und im vierten Quartal 2014 um 5% resp. 2,2% gestiegen war.

Gestützt auf die Konjunkturflaute das zweite Jahr in Folge fordert WSJ-Leitartikel nun mit dem Titel „The Slow-Growth Fed“ geldpolitische Wende in den USA. 

Die Prognosen des geldpolischen Ausschusses für das Wirtschaftswachstum seien seit der Finanzkrise zu hoch gewesen. Die Geldpolitik funktioniere nicht. Die Bemühungen, mit dem Einsatz der geldpolitischen Massnahmen, die Wirtschaft anzukurbeln, seien gescheitert.

Es ist grosszüzig, dass der WSJ-Leitartikler bemerkt, dass Wirtschaftsprognosen nicht einfach sind, antwortet Ben Bernanke in seinem Blog darauf, sich darum bemühend, die Fed-Politik unter seiner Regie zu verteidigen.

Der ehemalige Fed-Präsident erinnert dann daran, dass das WSJ seit mindestens 2006 einen Ausbruch der Inflation und einen Kollaps des US-Dollars prognostiziere, mit der Begründung, dass die Fed nicht Zinsen nicht erhöht habe.

Was das WSJ laut Bernanke versäumt, zu erwähnen, ist, dass die Arbeitslosigkeit viel schneller als erwartet gesunken ist. Der relativ rasche Rückgang der Arbeitslosenquote in den vergangenen Jahren zeige, dass das kritische Ziel, die Menschen wieder an die Arbeit zu schicken, erfüllt worden ist, so Bernanke weiter zum Schutz der eigens gestalteten Geldpolitik in den vergangenen Jahren.

An dieser Stelle schaltet sich Brad DeLong via sein Blog in die Diskussion ein und argumeniert mit elf „No, no, no, no, no, no, no, no, no, no. NO! NO!!“ als Einleitung, dass es nicht der Fall ist, dass seit 2000 3% von 25-54-jährigen Menschen beschlossen hätten, nicht zu arbeiten, weil es besser sei, im Keller des Eltern-Hauses im Internet zu surfen.

Worum es geht, ist, dass die sozialen Netzwerke seit 2001 durch die nicht funktionierenden Arbeitsmärkte so zerfällt sind, dass insbesondere junge Menschen und das zusätzliche 3% Prozent von 25-54-jährigen weitgehend entmutigt sind, einen Job zu suchen. Und andere Altersgruppen befinden sich in dergleichen Situation, so der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor.

Du solltest nicht sagen, dass das kritische Ziel, die Menschen wieder an die Arbeit zu schicken, erreicht worden sei. Nein, nein, nein, nein, nein.

Du solltest sagen, dass das Ziel teilweise erfüllt ist. Du solltest sagen, dass das Ziel im Wesentlichen nicht erfüllt ist, so der O-Ton von DeLong.

Wow!

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