Samstag, 16. Mai 2015

German Bund Future Liquidität

Die erratischen Kursschwankungen, die nicht Wirtschaftsdaten und/oder Kommentaren von Zentralbanken zugeordnet werden können, sorgen zur Zeit dafür, dass die Investoren sich vom Markt für deutsche Staatsanleihen fern halten.

Auch die Liquidität scheint in den letzten Wochen gemessen an Order Books für German Bunds dramatisch gefallen zu sein, wie in der folgenden Abbildung dargestellt wird.

Die Illiquidität liefert daher einen weiteren Grund, neue Positionierungen am Markt zu vermeiden, zumal die Renditen steigen müssten, um die Investoren für dieses zusätzliche Risiko zu entschädigen.


Bund Future Liquidität, Graph: Morgan Stanley

Die Laufzeitprämie der deutschen Staatsanleihen stand bisher  allem Anschein nach unter dem Einfluss von niedrigen Zinsschwankungen.

Daraus folgt, dass der jüngste Anstieg der Volatilität in einem Anstieg der Laufzeitprämie münden dürfte, was auch höhere Renditen nach sich ziehen würde.


German Bunds mit 10 Jahren Laufzeit und Volatilität, Graph: Morgan Stanley

Natürlich gab es Zeiten, in denen die Volatilität stieg und die Laufzeitprämie zusammenbrach. Aber es geschah zu Zeiten der „Flucht in Qualität“ (flight to quality) 2008 und der schweren Spannungen an der EU-Peripherie 2011 und 2012.

Es ist davon auszugehen, dass die EZB einen Anstieg der Renditen während der Umsetzung des PSPP-Programms ins Auge gefasst hat.

Obwohl das PSPP durch den Ankauf von Anleihen mit niedrigen Laufzeitprämien (und Senkung der Duration) funktionert, dürfte die EZB mit einem Anstieg der künftigen Inflation und Zinserwartungen und daher mit einem Anstieg der Zinsen am langen Ende der Ertragskurve gerechnet haben.

Der starke Anstieg der Renditen in den vergangenen zwei Wochen ist sicherlich schwer verdaulich. Aber die EZB hätte es sonst schwer, vom Erfolg der eigenen QE-Politik zu reden, wenn die Rendite der deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit noch bei 0,50% verweilen würde.

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