Die Klage darüber, warum wir nicht miteinander
auskommen können, ist sicherlich ein politischer Versuch, die
Austeritätspolitik in Schutz zu nehmen. Denn es heisst, dass es enttäuschend
sei, dass die Debatte über die Konjunkturpolitik zur einer Links-Rechts-Sache wird
oder bereits wurde.
Die Debatte
über die Konjunkturpolitik war aber immer eine Links-Rechts-Sache, wie Paul Krugman in seinem Blog unterstreicht.
Genauer
gesagt waren die Rechten immer zutiefst abgeneigt gegenüber der Vorstellung,
dass die expansive Fiskalpolitik überhaupt hilfreich oder die Austerität
überhaupt schädlich sein kann. Und die Rechten waren auch gegen die expansive
Geldpolitik die meiste Zeit feindlich gesinnt.
Die
Politisierung der makroökonomischen Debatte ist ausserdem nicht irgendein
Zufall. Es hat offenbar tiefe Wurzeln, hebt Krugman hervor.
Eigentlich
wurde in der amerikanischen Blogosphäre viel darüber geschrieben. Es
wurde u.a. vermerkt, dass es nach dem Zweiten Weltkrieg eine konzertierte und
schändliche Bemühung gab, durch Konservative und die Geschäftswelt, die Lehre
von Keynesianismus in den Universitäten zu verhindern.
Das erste
echte keynesianische Lehrbuch kam daher nicht durch, wie Krugman darlegt.
Samuelson ist es glücklicherweise gelungen, das Hindernis zu überwinden. Aber es
gab viele Beschwerden dazu.
Warum geht’s
eigentlich? Die besten Geschichten darüber scheinen versteckte politische
Motive zu enthalten, erklärt der am Graduierten Zentrum der City University New York (CUNY) forschende
Wirtschaftsprofessor.
Denn Keynesianismus
bedeutet demnach, dass der Staat sich über das Vertrauen der Unternehmen keine
Sorgen zu machen hat und auf Rezessionen nicht durch die Kürzung von
Sozialprogrammen reagieren soll. Das kann natürlich nicht wahr sein und muss
verhindert werden.
Fazit:
Die konservative Keynes-Feindseligkeit
ist laut Krugman keine intellektuelle Mode des Augenblicks; sie besteht seit
Generationen und ist eindeutig tiefsitzend.
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