Die
Progressiven sind viel zu bereit, die Geschichte zu anderen zu überlassen,
klagt Paul Krugman in seinem Blog in NYTimes vor der Präsidentschaftswahl 2016 in den USA.
Legenden über
die Vergangenheit sind aber entscheidend, ergänzt der am Graduierten Zentrum
der City University of New York
(CUNY) forschende Wirtschaftsprofessor.
Wirklich
schlechte Wirtschaftspolitik blüht zum Teil, weil die Republikaner ständig
Reagans Bilanz preisen, während die Demokraten selten erwähnen, wie schäbig diese
Performance im Vergleich zur Beschaffung von Arbeitsplätzen und zum Wachstum
von Einkommen unter Clinton war.
Die
Kombination aus Lügen, Inkompetenz und Korruption, die den Irak-Wagnis zu einer
moralischen und politischen Katastrophe werden liess, darf nicht im Nebel verschwinden,
argumentiert Krugman weiter.
Und es ist
nicht nur ein amerikanisches Problem.
Europas Probleme sind deutlich schlechter, geprägt durch das selektive deutsche
historische Gedächtnis, wo die Inflation von
1923 ein grosse Rolle spielt, während die Deflation von 1930-32 zu Brüning Zeiten im Loch des Erinnerungsvermögens zu verschimmeln droht.
Bezogen auf
Grossbritannien legt Simon Wren-Lewis
in seinem Blog dar, dass in der Labour wohl die Ansicht überwiege, den Blick nach
vorn zu richten als sich mit der Vergangenheit zu befassen. Das Schreiben von
Geschichte darf aber nicht dem Gegner überlassen werden, betont der an der
Oxford University lehrende Wirtschaftsprofessor aus London.
Es gibt
einen Grund, dass die Konservativen immer wieder Bücher und Artikel
veröffentlichen, um Harding und Coolidge zu verheerlichen, während FDR kaum angesprochen wird, wie Krugman zum Ausdruck bringt.
Es gibt
einen Grund, warum sie immer noch gegen Jimmy Carter antreten und es gibt einen
Grund, warum sie ihr Bestes tun, um W zu rehabilitieren. Die Progressiven müssen
dagegenhalten, so das Fazit von Krugman.
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