Die Erzeugerpreise der Industrie sind im Euro-Raum im März gegenüber Februar 2015
um 0,2% gestiegen. Annualisiert verringerten sich die Produzentenpreise aber um
2,3% Prozent, wie eurostat meldet.
Bemerkenswert
ist, dass die Inflationserwartungen im Euro-Raum gemessen an 5y5y Swapsätzen
auf 1,87% gestiegen sind. Das ist laut FT der höchste Stand in diesem Jahr.
Während die
Rendite (*) der deutschen Staatsanleihen steigt, bleibt der EUR Wechselkurs
davon unberührt. Obwohl es denkbar wäre, dass der Anstieg der Bund-Renditen mit
einer EUR-Aufwertung einhergeht, ist es nicht der Fall, weil es darauf ankommt,
warum der Rendite-Anstieg erfolgt.
Erstens
müsste sich die Rendite-Differenz (spread)
zwischen EUR-USD Wertapieren zugunsten von EUR entwickeln, worauf sich heute nichts
hindeutet.
Zweitens üben
der negative Einlagenzins und das
Anleihenkaufprogramm der EZB ausreichend Druck auf den EUR aus, dass es nicht zu einer EU-Aufwertung kommt.
Drittens ist
die Laufzeitprämie (term premium) für
deutsche Staatsanleihen so negativ, dass es genügend Spielraum für eine scharfe
Normalisierung im Handel mit deutschen Bundesanleihen gibt.
Laufzeitprämien
für deutsche Bundesanleihen, Graph:
Morgan Stanley
Vor zwei
Wochen war es Bill Gross, der per
Twitter mit der Aussage „short of a lifetime“ eine Wette gegen
Bundesanleihen an den Tag gelegt hat. Der prominente Fondmanager (Janus Capital) hat jedoch empfohlen, auf
den Kursverfall von German Bunds erst dann zu setzen, wenn die EZB ihre Anleihekäufe
beendet.
Später hat
sich auch Jerry Gundlach (Doubline Capital) via Bloomberg TV der Idee
angeschlossen, gegen deutsche Anleihen zu spekulieren.
Real-Rendite
der Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit; USD vs. EUR, Graph: Morgan Stanley
Die abrupte
Wende in Bundesanleihen ist daher nicht erstaunlich, zumal das PSPP-Programm
der EZB via „signaling channel“ die erwartete Wirkung entfaltet.
Rendite der
Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit im Vergleich, USD, EUR und CHF, Graph: ZKB
(*) Die Rendite der German Bunds mit 10 Jahren Laufzeit ist heute auf 0,53% gestiegen, von 0,05% im April. PS: Je länger die Laufzeit eines festverzinslichen Wertpapiers ist, desto grösser wird der Kursverlust bei einem Zinsanstieg. Die sog. Duration ist daher entscheidend.
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