Die Schweiz hat seit Jahresbeginn 17 Schuldtitel (abgesehen von Anleihen, die aufgestockt wurden) ausgegeben,
davon vierzehn mit 3 Monaten, zwei mit 6 Monaten und einen mit 12 Monaten
Laufzeit.
Auf allen Versteigerungen hat sich ohne Ausnahme eine
negative Rendite ergeben. Die Überdeckung (cover
ratio) belief sich bisher im Durchschnitt auf rund 5,0 oder 6,0. Auf der
Auktion von Geldmarktpapieren mit 3
Monaten wurden z.B. zuletzt am 28. April 2015 Gebote in Höhe von 3,2 Mrd. CHF
abgegeben. Zugeteilt wurden 521 Mio. CHF.
Eine positive Rendite schaut auf der Ertragskurve erst
ab der Laufzeit von 10 Jahren heraus, wie in der folgenden Abbildung zu sehen
ist. Mittlerweile bieten rund 30% der Staatsanleihen in der Eurozone negative Renditen.
Eine Frage, die vor diesem Hintergrund, immer öfters
aufgeworfen ist, wie weit die Anleiherenditen noch fallen können. Die
Anwesenheit von Zero Lower Bound (ZLB) bedeutet, dass die Realzinsen nicht ausreichend fallen könnten, um einen Schock
in Form von Finanzkrise 2008-2009 wettzumachen.
Doch die Frage dreht sich um die Nominalzinsen. Die
EZB kauft z.B. im Rahmen des PSPP Anleihen nicht unter der Grenze von minus
0,2%. Das hat natürlich damit zu tun, dass die EZB auf der Passivseite
ihrer Bilanz einen Zins von minus 0,20% für die Einlagen der Banken erhebt.
Zinsstrukturkurve (yield
curve) der Schweiz, Graph: SIX
Swiss Exchange
Da die SNB im Januar 2015 den Zins für Guthaben auf
den Girokonten auf minus 0,75%
gesenkt hat, gilt die untere Nullzinsgrenze in der Schweiz minus 0,75 Prozent.
Die Null-Linie (zero
lower bound) ist also nicht ganz null, sondern „x-minus“ Nullzinsgrenze,
wie Paul Krugman es mit der Wortwahl below zero lower bound zum Ausdruck bringt.
Zinsstrukturkurven im Vergleich, USA (USD),
Deutschland (EUR) und die Schweiz (CHF), Graph:
ZKB
Cecchetti und Schoenholtz schätzen „x minus“ im Allgemeinen auf ca. minus 0,50%, weil die Anleger, falls die Nominalzinsen
weiter fallen sollten, sonst nur noch Bargeld bevorziehen würden.
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