Samstag, 28. März 2009

TIPS: Inflationsgeschützte Anleihen

Die Ankündigung der Fortsetzung des „Credit Easing“-Ansatzes durch die US-Notenbank (Fed) hat diese Woche dazu beigetragen, dass sich die pessimistische Stimmung über die Aussichten der Finanzmärkte spürbar gedämpft hat. Die Aktien, gemessen am S&P-500 Index legten in den vergangenen fünf Handelstagen um 6,2% zu. Die Performance der Aktien beträgt im ganzen Monat sogar ca. 13%. Die Bonds hingegen weisen eine negative Wertentwicklung in den ersten drei Monaten des Jahres auf:

US-Treasuries: -1,91%
Unternehmensanleihen: -1,42%


Breakeven Rate, Graph: bloomberg.com

Was auffält, ist die Performance der TIPS, der inflationsgeschützten Anleihen mit 4,74% seit Jahresbeginn. Die Inflationsrate ist seit vier Monaten rückgängig. Eine Deflationsgefahr lauert in jeder Ecke. Aber die TIPS legen zu. Wie kommt das? Die Differenz („breakeven rate“) zwischen der Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen und der Rendite der inflationsgeschützten Treasuries belief sich Ende 2008 auf rund 0,50%. Inzwischen notiert die Breakeven Rate 1,43%. Die Inflationserwartungen, die zu Jahresbeginn bei nahe Null Prozent lagen, kletterten erheblich. Verantwortlich dafür sind technische Gründe. Die TIPS gewähren Anleger einen garantierten Ertrag, da der Preis der Anleihe an die Veränderung der Inflation angepasst wird. Die düsteren Konjunkturaussichten, der starke Anstieg der staatlichen Schuldenaufnahme und der anhaltende Bailout-Bedarf im Finanzsystem veranlassen Investoren, die Flucht zu ergreifen. Die TIPS gelten, nachdem die Renditen für Treasuries mit 2,56% (am 18. März) auf das tiefste Niveau seit 1962 gesunken sind, als Hort der Sicherheit. Im Vorjahr lag die Performance der TIPS mit Minus 5% hinter der der Treasuries. Vor diesem Hintergrund wird es interessant, am 6. April die nächste Auktion der 10-jährigen TIPS zu beobachten.

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