US-Notenbank (Fed) Chef Ben Bernanke hat heute in London im Rahmen einer Veranstaltung an der London School of Economics (LSE) gesagt, dass der gegenwärtige geldpolitische Ansatz der Fed sich von der Politik des Quantitative Easing (QE), wie es Japan von 2001 bis 2006 praktiziert hat, konzeptionell unterscheide. „Unser Ansatz ähnelt sich QE in einem Aspekt: Ausdehnung der Bilanzsumme der Fed“, hielt Bernanke fest. In einem echten QE-Regime sei das Augenmerk auf die Menge der Bankreserven gerichtet, welche Passivum der Zentralbank darstellen. Die Zusammensetzung der Darlehen und Wertschriften auf der Asset-Seite der Bilanz sei zufällig.
Effective Fed Funds Rate, Graph: Fed St. Louis
Obwohl die japanische Geldpolitik während der QE-Periode vielfältig gewesen sei, habe der Ansatz primär auf die Bankreserven justiert. Die Geldpolitik der Fed (Credit Easing) fokussiere hingegen auf einen Mix von Darlehen und Wertpapieren, welche sie halte und darauf, wie diese Zusammenstellung der Vermögenswerte auf die Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen auswirke. Diese Unterscheidung stelle aber laut Bernanke keine Unstimmung im Hinblick auf die Lehre dar. Es gehe vielmehr um die Unterschiede unter den finanziellen und wirtschaftlichen Konditionen zwischen den beiden Perioden. Im besonderen seien die Kreditspreads in den USA weiter und der amerikanische Kreditmarkt sei stärker dysfuntionell als während der Zeit der japanischen Erfahrung mit QE. In diesem Marktumfeld müsse die Fed sich darauf konzentrieren, um diese Risikoaufschläge zu reduzieren und die Funktionsfähigkeit des Kreditmarktes im allgemeinen zu verbessern, um auf diese Weise die aggregierte Nachfrage anzukurbeln.
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