Die Türkei hat in den vergangenen drei Jahren stets gute volkswirtschaftliche Daten geliefert. Die Devisenreserven sind erheblich angestiegen. Das Defizit der Handelsbilanz hat sich signifikant reduziert. Die Inflationsrate ist unter die Marke von 10% gesunken. Das BIP ist allerdings im IV. Quartal im Sog der weltweiten Rezession um ca. 4% geschrumpft. Aufgrund der abnehmenden Energiepreise verfügt die Zentralbank dennoch über Spielraum, um die Geldpolitik weiter zu lockern. Nachdem in den vergangenen zwei Wochen die Währungen Osteuropas brutal unter die Räder gekommen sind, ist nun auch der türkische Devisenmarkt von der Krise erfasst worden. Die türkische Notenbank (CBT) hat vorgestern im Markt interveniert, um eine weitere Abwertung der Lira zu verhindern. Mit Erfolg. Die Lira hat sich von 1,81 Dollar je Lira wieder auf 1,7577 Dollar erholt.
Die Kapazitätsauslastung ist im Februar auf 63,8% zurückgegangen (Febr. 2008: 79,3%). Die Industrieproduktion ist im Januar um 21,3% eingebrochen (Jan. 2008: +11,6%). Verantwortlich dafür ist die weltweit stark eingebrochene Nachfrage. Das sind sicherlich keine erheiternde Zahlen. Dennoch gab es eine positive Entwicklung. Auf Monatsbasis hat die Leistungsbilanz ertsmals seit 5 Jahren einen Überschuss aufgewiesen. Im Januar ergab sich in der Leistungsbilanz einen Überschuss von rund 300 Mio. $. Auf Jahresbasis ist das Leistungsbilanz-Defizit damit auf 37 Mrd. $ zurückgefallen.
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