Die zunehmende Angst vor einem Umschwung der sich verschärfenden Rezession in eine Depression hält den Kreditmarkt im Griff. In Europa geht sogar das Gespenst des Staatsbankrotts um. Die Mehrzahl der Investoren befürchtet, dass Österreich aufgrund der steigenden CDS-Prämien auf osteuropäische Länder, wo hauptsächlich österreichische Banken über massive Exposures verfügen, mit einem Stresstest konfrontiert ist. Allein die Forderungen der „Erste Bank“ und „Raiffeisen International“ belaufen sich auf rund 280 Mrd. €. Das entspricht dem BIP Österreichs. Österreichische Staatsanleihen werden mit einem Risikoaufschlag („Spread“) von 98 Basispunkten (bp) über der deutschen Bundesanleihen gehandelt. Der langfristige Durchschnitt liegt bei 20-25 Basispunkten. Die Versicherungsprämie für Forderungen gegenüber der Republik Österreich kostet derzeit 264,1 Basispunkte.
Die Credit Default Swaps (CDS) für den Markit iTraxx Crossover Index, der 50 europäische Unternehmen mit geringer Bonität (high-risk, high-yield credit rating) umfasst, kletterten am Freitag zum ersten Mal auf 1’170 Basispunkte. Das bedeutet, dass Anleger 1’170’000 Euro zahlen, um Anleihen im Wert von 10 Mio. Euro für fünf Jahre gegen den Ausfall zu versichern. Der Index war am 3. Dezember 2008 erstmals auf 1'000 Basispunkte gestiegen. Zu Beginn der Krise hat der Index auf 189 Basispunkten notiert.
Die Ausfallrate für Unternehmensanleihen mit spekulativer Bonität stieg im Februar auf 5,2% von 4,8% im Januar. Die Ausfallrate (default rate) kletterte in Europa auf 22,5% und in den USA auf 13,8% per Ende Jahr. Das sind die höchsten Quoten seit den 1930er Jahren.
Die CDS-Prämien für Staatsanleihen:
Griechenland: 264,7 bp
Italien: 200 bp
Österreich: 264,1 bp.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen