Donnerstag, 19. März 2009

Fed-Sitzung vom 18. März: Kauf von Staatsanleihen

Die US-Notenbank (Fed) hat nach der Sitzung ihres Offenmarktausschusses gestern angekündigt, den Leitzins bei 0% bis 0,25% zu belassen und im Rahmen der unkonventionellen Geldpolitik („quantitative easing“) weiter Gelder in die Wirtschaft zu pumpen.

Die Fed will unter den gegebenen Umständen alle verfügbaren Mittel einsetzen, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben und Preisstabilität zu gewährleisten. Die Fed habe beschlossen, die Bilanz der Fed weiter zu vergrössern, indem sie


Reserve Market Rates, Graph: Fed St. Louis

1) langlaufende Staatsanleihen im Volumen von bis zu 300 Mrd. $ (in den kommenden 6 Monaten) kauft,
2) den Kauf von MBS (hypothekenbesicherten Wertpapieren) im Wert von bis zu 750 Mrd. $ (Die Totalsumme kommt auf 1'250 Mrd. $) fortsetzt,
3) den Kauf von GSE (Immobilienfinanzierer wie Fannie Mae und Freddy Mac) Anleihen von bis zu 100 Mrd. $ erhöht und
4) die Collaterals für TALF erhöht.

Laut Fed schrumpft die US-Wirtschaft weiter. Die schlechte Lage am Arbeitsmarkt sowie an der Börse und auf dem Immobilienmarkt belasten die Konsumausgaben der Haushalte. Die amerikanische Notenbank versucht, die Liquidität zu erhöhen, um die Zinsen am langen Ende zu senken, v.a. für Immobiliendarlehen. Das Ziel ist also, Kreditkosten zu reduzieren.

Reaktion der Märkte

Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen ist um 50 Basispunkte auf 2,50% gesunken. Auch die Rendite der 30-jährigen Treasuries fiel um einen halben Prozentpunkt auf 3,52%.

Auf dem Devisenmarkt kam es zu heftigen Bewegungen. Der Kurs des Euro legte um ca. 5% auf 1,3647 gegenüber dem Dollar zu.

Die Bilanzsumme der Fed ist seit mehreren Wochen rückläufig. Nachdem diese mit 2'300 Mrd. $ einen Spitzenwert erreicht hatte, beträgt sie heute 1'930 Mrd. $. Die Bilanzsumme dürfte sich jetzt erheblich erhöhen.

Fazit: Keine Entwarnung für die Konjunktur. Das war bestimmt nicht der letzte Pfeil im Köcher der Fed. Die EZB gerät immer stärker unter Zugzwang.

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