Eine scheinbar einfache Idee, die sowohl von der
ökonomischen Theorie als auch von Intuition der meisten Menschen unterstützt
wird: Wenn Sozialhilfe grosszügig gestaltet wird und die Steuern hoch sind,
arbeiten weniger Menschen.
Hier ist der Haken. Es stimmt nicht ganz, so Neil Irwin in einem lesenswerten
Artikel („A big safety net and strong job
market can coexist“) in NYTimes. Einige der höchsten Beschäftigungsquote in der fortgeschrittenen Welt
sind an Orten mit den höchsten Steuersätzen und grosszügigsten Sozialsystemen,
nämlich in den skandinavischen Ländern
Die Vereinigten Staaten und viele andere Länder mit relativ
niedrigen Steuern und einem kleineren Sozialnetz haben tatsächlich wesentlich niedrigere Beschäftigungsquoten.
Kurzum: Mehr Menschen könnten beschäftigt werden, wenn
Länder public services anbieten
würden, die das Arbeiten direkt erleichtern, wie z.B. durch subventionierte
Betreuung von Kindern und alten Menschen, grosszügige Krankenversicherung, und
billiges und zugängliches Transportwesen.
Ein grosses soziales Sicherheitsnetz und hohe Beschäftigung
können Hand in Hand gehen: Siehe Skandinavien, Graph: Neil Irwin, in NYTimes
Robert Greenstein, der Präsident des Zentrums für Budget and Policy Priorities (CBPP) stellt fest, dass
die Löhne für die Einstiegsstufe in den nordischen Ländern viel höher sind als
in den Vereinigten Staaten, was höhere Mindestlöhne, stärkere Gewerkschaften
und kulturelle Normen einschliesst, was am Ende zu höheren Löhnen führt, so
Irwin weiter.
Vielleicht würden mehr Amerikaner in den Arbeitsmarkt
eintreten, wenn auch die einfachsten Arbeitsplätze so gut entlohnt würden,
unabhängig davon, ob die USA bessere Kinderbetreuung anbieten und andere günstige
Dienstleistungen zur Verfügung stellen.
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