Während die EZB versucht,
Inflationserwartungen bei knapp 2%, dem Zielwert der EWU zu verankern, fällt
der Fünfjahressatz in fünf Jahren (der von Mario Draghi besonders hervorgehobene Messwert) weiter nach unten: Die sog.
5y5y Forward Inflation Swap Satz beläuft sich auf rund 1,75% 0,69%.
Der Wert ist zum ersten Mal im
August 2014 unter 2% gesunken. Das heisst, dass der von der EZB bevorzugte
Zahlenwert auf flache bzw. fallende Preise in absehbarer Zeit hindeutet.
Bemerkenswert ist, dass die
Kerninflation in Frankreich
im November erstmals in der Geschichte unter Null gefallen ist.
Der Verlauf des 5y5y Forward
Inflation Swap-Satzes in der Eurozone, Graph:
Elliott Wave
Der 5y5y Forward Inflation Swap-Satz,
der die Inflationserwartungen ab 5 Jahren misst, besagt nichts anders als, was
die Finanzmärkte erwarten, wo die Inflation in 5 Jahren liegen wird.
Interessant ist in diesem
Zusammenhang, in Erinnerung zu rufen, dass uns einst gesagt wurde, als die EWU
sich auf ein festes Inflationsziel von 2% einigte, dass es ausreiche, um das
Risiko zu verkleinern, dass die Wirtschaft in die Nullzins-Grenze geraten würde.
Das Risiko,
dass die Nominalzinsen auf der Nullzins-Grenze (zero lower bound) aufprallen
würden, betrage weniger als 5%. So hiess es damals aus Sicht der Falken in Sachen Inflation. Heute
lässt sich fragen, ob das Inflation Targeting mit 2% doch zu tief gesetzt wurde?
Schliesslich wird die direkte
Inflationssteuerung in den meisten fortentwickelten Volkswirtschaften seit 20
Jahren betrieben und es eine Tatsache ist, dass mittlerweile 6 Jahre davon in einer Liquiditätsfalle
verbracht wurde (30%!).
Deswegen ist es heute ratsam, sich zu vergegenwärtigen, dass der
Schaden, den die Notenbanken damit anrichten könnten, wenn sie die Zinsen zu
früh erhöhen, viel grösser ist als der Schaden, wenn sie die Zinsen zu spät
erhöhen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen