Sonntag, 14. Dezember 2014

5y5y Forward Inflation Swap Rate in der Eurozone

Während die EZB versucht, Inflationserwartungen bei knapp 2%, dem Zielwert der EWU zu verankern, fällt der Fünfjahressatz in fünf Jahren (der von Mario Draghi besonders hervorgehobene Messwert) weiter nach unten: Die sog. 5y5y Forward Inflation Swap Satz beläuft sich auf rund 1,75% 0,69%.

Der Wert ist zum ersten Mal im August 2014 unter 2% gesunken. Das heisst, dass der von der EZB bevorzugte Zahlenwert auf flache bzw. fallende Preise in absehbarer Zeit hindeutet.

Bemerkenswert ist, dass die Kerninflation in Frankreich im November erstmals in der Geschichte unter Null gefallen ist.



Der Verlauf des 5y5y Forward Inflation Swap-Satzes in der Eurozone, Graph: Elliott Wave


Der 5y5y Forward Inflation Swap-Satz, der die Inflationserwartungen ab 5 Jahren misst, besagt nichts anders als, was die Finanzmärkte erwarten, wo die Inflation in 5 Jahren liegen wird.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, in Erinnerung zu rufen, dass uns einst gesagt wurde, als die EWU sich auf ein festes Inflationsziel von 2% einigte, dass es ausreiche, um das Risiko zu verkleinern, dass die Wirtschaft in die Nullzins-Grenze geraten würde. 

Das Risiko, dass die Nominalzinsen auf der Nullzins-Grenze (zero lower bound) aufprallen würden, betrage weniger als 5%. So hiess es damals aus Sicht der Falken in Sachen Inflation. Heute lässt sich fragen, ob das Inflation Targeting mit 2% doch zu tief gesetzt wurde?

Schliesslich wird die direkte Inflationssteuerung in den meisten fortentwickelten Volkswirtschaften seit 20 Jahren betrieben und es eine Tatsache ist, dass mittlerweile 6 Jahre davon in einer Liquiditätsfalle verbracht wurde (30%!). 

Deswegen ist es heute ratsam, sich zu vergegenwärtigen, dass der Schaden, den die Notenbanken damit anrichten könnten, wenn sie die Zinsen zu früh erhöhen, viel grösser ist als der Schaden, wenn sie die Zinsen zu spät erhöhen.

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