Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am Donnerstag erneut
bekräftigt, am Mindestkurs von 1,20 CHF pro EUR festzuhalten. SNB-Präsident
Thomas Jordan hat betont, dass die Deflationsrisiken nochmals zugenommen haben
und der Franken nach wie vor hoch bewertet ist.
Die SNB hat zugleich auch ihre Inflationsprognose gesenkt:
In Klammern die jeweilige Abwärtsrevision um:
2014: 0,0% (0,1%)
2015: -0,1% (0,3%)
2016: 0,3% (0,2%)
Hier ist eine gute Abbildung, die die ZKB kürzlich geliefert hat:
Wie die Inflationsprognose der SNB in den vergangenen
Monaten gesenkt wurde, Graph: ZKB
Die grüne Kurve repräsentiert die Prognose vom Juni,
die braune vom September und die blaue vom Dezember 2014
Die sich noch einmal verschlechternden Konjunkturaussichten
für die Eurozone dämpfen die mittel-
und langfristigen Teuerungsaussichten in der Schweiz, wie die SNB hervorhebt.
Dazu kommt, dass die SNB auf den „spürbar tieferen Ölpreis“
hindeutet, der die Teuerung über die nächsten vier Quartale in den negativen
Bereich absinken lasse.
Import Preis Index in der Schweiz, Graph: ZKB
Besonders schlimm ist die Entwicklung des Import Preis
Indexes. Innert Jahresfrist verzeichneten die Preise der Importgüter in der Schweiz einen
Rückgang um 1,3%.
Während die Inflation in den meisten Industrieländern zum
Teil deutlich unterhalb der Zielwerte verharren, sieht die Entwicklung im
Future-Markt wie folgt aus, wie die bemerkenswerte Abbildung von Morgan Stanley zeigt: anhaltende
Disinflation.
Inflationserwartungen gemessen an Termin-Breakevensätzen, Graph: Morgan Stanley
Das Risiko, die Zinsen zu früh zu erhöhen ist viel grösser als das Risiko die Zinsen zu lange niedrig zu halten, wie die folgenden Beispiele zeigen:
Die EZB hat 2011 im April und Juli die Zinsen zu früh angehoben. Es war ein gravierender Fehler. Auch die Riksbank, die schwedische Notenbank hat die Zinsen 2011 erhöht. Nun versucht sie, Deflation zu bekämpfen. Oder Japan: Die Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BoJ) im Jahr 2000 war ein Fehler.
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