Dienstag, 16. Dezember 2014

Mehr Eigenkapital für Banken bedeutet nicht weniger Wachstum für Wirtschaft

Eine der grössten Sorgen in der Debatte über das Regelwerk Basel III für die Banken weltweit war, dass höhere Eigenkapitalanforderungen auf dem Wirtschaftswachstum lasten würden.

Pessimisten argumentierten, dass die Regulierung für die Banken, die Kapitalausstattung zu erhöhen, das langfristige Wirtschaftswachstum der Wirtschaft dauerhaft senken und die Übergangsfristen eine zusätzliche Belastung für die Erholung von der Rezession bedeuten würden.

Es überrascht nicht, dass der private Sektor eine Katastrophe sah, während der öffentliche Sektor positiv eingestellt war, unterstreichen Cecchetti und Schoenholtz in einer lesenswerten Analyse in ihrem gemeinsam verwalteten Blog.

Das Institute of International Finance (IIF) liefert in einem Bericht aus dem Jahr 2010 ein sensationelles Beispiel für die pessimistische Sicht. Auf der anderen Seite repräsentiert die Macroeconomic Assessment Group (MAG) eine respektable Sicht.

Die IIF kam zum Schluss, dass die Banken das Eigenkapital dramatisch erhöhen müssten. Und das würde die Kreditzinsen durch die Decke schiessen lassen. Das Kreditvolumen würde sinken und im Ergebnis würde das BIP-Wachstum in den USA, im Euroraum und Japan jährlich um 0,6% abnehmen.



Kernkapitalquote der Banken 2006 und  Entwicklung der Kreditvergabe im Verhältnis zum BIP von 2006 zu 2013, Graph: Cecchetti und Schoenholtz in: Money and Banking

Die MAG hingegen hat berichtet, dass die implizite Kapitalerhöhung die Kreditzinsen nur leicht anheben würde. Und das Wirtschaftswachstum würde davon nur in Höhe von 0,05% pro Jahr tangiert.

Vier Jahre danach halten Stephen Cecchetti und Kermit Schoenholtz fest, dass die Beweise darauf hindeuten, dass die optimistische Sicht richtig war.

Seit der Krise ist die Kapitalausstattung erheblich erhöht worden. Doch blieben Kreditspreads beinahe unverändert, ausser im Euro-Raum. Und die Zinsmargen der Banken sind gefallen, während das Kreditvolumen angestiegen ist.

Die makroökonomischen Auswirkungen der anspruchsvollen Eigenkapitalvorschriften wurden in dem Ausmass, wie sie zur Geltung kamen, durch die akkommodierende Geldpolitik der Notenbanken ausgeglichen.



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