Das Lehrbuch legt nahe, dass der
Anstieg der Notenbankgeldmenge (monetary
base) und hohe Haushaltsdefizite weder zu einem raschen Anstieg der Zinsen
noch zu einer galoppierenden Inflation führen, wenn die nominalen Zinsen nahe
null (zero lower bound) liegen.
Der Geldschöpfungsmultiplikator
kommt zum Erliegen, wenn die Wirtschaft schwer angeschlagen ist und die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage das Hauptproblem (liquidity trap) darstellt.
Was sich anhand eines einfachen
IS-LM-Modells theoretisch abbilden lässt, zeigt sich in der Praxis am Beispiel
der Notenbankgeldmenge in der Schweiz. Hier ist eine bemerkenswerte Grafik, die
die ZKB in Zürich heute vorgelegt hat.
Der kräftige Anstieg der Notenbankgeldmenge hat sich nicht inflationär ausgewirkt. Die Inflation ist in der Schweiz nach wie vor negativ. Die SNB versucht, deflationären Kräften entgegenzuwirken.
Notenbankgeldmenge und Inflation
in der Schweiz, Graph: ZKB
Es gilt zugleich, vor Augen zu halten,
dass Geldbasis nicht gleich Geldmenge ist. Das Geldangebot ist grösser als
Geldbasis. Da jeder einzelne Schweizer Franken der Bankreserven mehrere
Schweizer Franken an Sichteinlagen stützt.
Geldbasis (monetary base) =
Notenbankgeldmenge = Giroguthaben der
Banken bei der Notenbank + Noten im Umlauf
Geldangebot = Sichteinlagen (d.h. Quasigeld) + Bargeld im Umlauf
PS:
Geldangebot dividiert durch Geldbasis ergibt den
Geldschöpfungsmultiplikator.
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