Dienstag, 14. April 2009

Goldman Sachs und Paradox of De-Leveraging

Die amerikanische Bank Goldman Sachs will die Staatshilfe (10 Mrd. $ aus TARP), die sie im Sog der Kreditmarktkrise bekommen hat, zurückzahlen. Zu diesem Zweck hat die Grossbank angekündigt, Aktien im Umfang von 5 Mrd. $ auszugeben. Die Absicht hat aber denkwürdige Konsequenzen: 1) Die Kapitalerhöhung wird die Anteile der bestehenden Aktionäre verwässern. Der Gewinn je Aktie wird sich also verringern. 2) Die Konkurrenz wird durch diese Massnahme in Zugzwang geraten. Denn wer will schon vom Staat abhängig geschäften? Und 3) Das Geld wird nicht lukrativ angelegt.


Goldman Sachs, Graph: yahoo.finance.com

In der Falle der „Schulden-Deflation“ versuchen alle Wirtschaftssubjekte ihre Schulden zurückzuzahlen. Banken, die überschuldet sind, wollen sich jetzt im Zuge der anhaltenden Krise vorerst sanieren, d.h. Schulden abbauen. Dadurch entsteht eine Abwärtsspirale, die zu einem anhaltenden Preisverfall bei Vermögenswerten führt. Da die Banken mit Bilanzbereinigung beschäftigt sind, findet keine Kreditvergabe statt. Unternehmen investieren nicht. Wer nicht investiert, stellt auch keine Leute ein. Die Arbeitslosigkeit steigt an. Wie die heute veröffentlichten Zahlen belegen, halten sich Verbraucher mit Ausgaben zurück. Die Einzelhandelsumsätze sind im März um 1,1% eingebrochen. Die Grosshandelspreise sind in diesem Monat auf Jahresbasis um 1,2% zurückgegangen. Die Deflationsgefahr wächst. Die Bemühungen, Bilanzen zu kürzen, verlängern schliesslich die Rezession.

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